
Zauberflöte, ziemlich bezaubernd: So lief die Premiere am Theater Ulm

Plus Eine „konzertante Aufführung“ der Zauberflöte kündigte das Theater Ulm an. Die Premiere bot Spielwitz, magische Musik – und ein Orchester auf der Bühne.

Wenn die Königin der Nacht gegen Sarastro wettert, wenn Tamino und Pamina um ihre Liebe kämpfen, ja dann steht es im Duell Gut gegen Böse wieder Spitz auf Knopf. Natürlich, „Die Zauberflöte“. Diese Mozart-Oper schlechthin ist gerade am Theater Ulm zu sehen. Böse Mächte, nennen wir sie Covid-19, verhindern in Ulm zwar eine üppige, märchenhafte Inszenierung. Doch die gute Macht in diesem Spiel, die Magie der Musik, bleibt unverwüstlich: Am Donnerstag feierte eine konzertante, schlanke Version der Oper am Theater Ulm Premiere. Sie entpuppt sich als gar nicht so konzertant – und als ziemlich bezaubernd.
Die Zauberflöte am Theater Ulm hält kleine Gags parat
Der Verzicht ist sichtbar: Das Publikum erlebt an diesem Abend kein enges, buntes Figuren-Getümmel auf der Bühne, keine Requisiten-Schlacht. Der Grund: Covid-19. Die Ulmer Philharmoniker müssen sogar ihren Orchestergraben verlassen, um den geforderten Abstand einzuhalten – dafür erleben sie aber eine kleine Beförderung, hinauf auf die Bühne. Auf den wenigen Metern, die noch als Spielfläche vor den rund 35 Musikern bleiben, schleicht sich die Gegenwart in das alte Märchen. Die nüchternen Kostüme deuten es schon an, Abendrobe schwarz-weiß. „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“, singt dann der Held Tamino, aber das Bild seiner Pamina haben ihm drei Hofdamen, im Auftrag der Königin, per WhatsApp aufs Smartphone geschickt. Nun schmachtet der Held eben den Bildschirm an. Hätte sich Mozart nie erträumt: Tamino ist digital schockverliebt und sein Kompagnon und Vogelfänger Papageno murmelt „Hm, hm, hm“, als ihm die drei Damen den Mund verschließen – aber nicht mit einem Schloss, sondern mit einer Stoffmaske. Und als sich die beide Männer im Laufe ihrer Abenteuer einer Prüfung stellen, mahnt der Sprecher (Dae-Hee Shin): „Minnndestabstand!“
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