
Flaute im Taubenhaus: Tauben hinterlassen Dreck, aber keine Eier

Plus Bislang bringt das Taubenhaus in Weißenhorn nicht den erhofften Erfolg. Der Mitarbeiter des Bauhofs, der das Objekt betreut, schildert seine Erfahrungen.

Eher unangenehme Erfahrungen hat Michael Wanner bislang mit den Vögeln gemacht, die er im Auftrag der Stadt Weißenhorn beobachtet: Tauben schauen zwar vorbei, aber sie hinterlassen nur Dreck. Bei einem Vogel dachte der Bauhofmitarbeiter schon, dass das was wird. Doch nach drei Wochen war das Tier plötzlich weg.
Wannner hat ein kleines Holzhäuschen gebaut, auf das die Stadt Weißenhorn ihre Hoffnungen setzt, um das Problem mit den vielen Tauben einzudämmen. Doch bislang bringt das Taubenhaus, das Anfang des Jahres an der Illerberger Straße beim ehemaligen Busbahnhof aufgestellt wurde, nicht den gewünschten Erfolg. Noch hat keine Taube dort ein Ei gelegt.
Tauben sollen sich in Weißenhorn nicht unkontrolliert vermehren
Der Plan sieht vor, dass der Bauhofmitarbeiter die Eier entnimmt, um eine unkontrollierte Vermehrung der unbeliebten Vögel zu verhindern. Zwei- bis dreimal die Woche schaut Wanner in das Häuschen hinein. Wenn er Frühschicht habe, erzählt er, dann hielten sich dort immer wieder Tauben auf. Doch am Nachmittag seien keine mehr da. Die Taube, die er drei Wochen lang dort beobachtet hatte, sei sogar recht zutraulich gewesen, erzählt er. Doch auch sie hat nur Kot im Häuschen hinterlassen.
Dabei will Wanner es den Tieren doch so angenehm wie möglich machen. Immer wieder reinige er das Taubenhaus, erzählt er. Er stelle frisches Wasser und Futter hinein. „Sie sind aber nicht so wild auf die Körnermischung“, erzählt Wanner. Innerhalb der Altstadt fühlen sich die Tiere seinen Beobachtungen nach hingegen pudelwohl. „Sie mögen die Außengastronomie“, sagt er. Da fällt für sie immer wieder ein Krümel ab. Die enge Bebauung bietet ihnen gute Nistmöglichkeiten.
Michael Wanner sucht ehrenamtliche Helfer
Ganz ungefährlich ist es für die Tauben in der Altstadt nicht. Immer wieder werden Wanner zufolge einzelne Tiere von einem Falken, der im Turm der Stadtpfarrkirche nistet, geschlagen. Passanten haben auch schon Tauben ohne Kopf gefunden. „Das war ein Marder“, sagt der Bauhofmitarbeiter.
Hilfreiche Informationen für seine Tätigkeit bekam er nach vielen Nachfragen bei Behörden vom Tierschutzverein Augsburg. Der bessere Standort für einen Taubenschlag unter Aufsicht wäre wohl in einem Gebäude, sagt er. „Aber in einem Haus will das keiner haben.“ Die Hoffnung, dass das Taubenhaus am jetzigen Standort Wirkung zeigt, gibt Wanner noch nicht auf. Er beobachtet weiter, wäre aber für Unterstützung durch freiwillige Helfer dankbar. Alleine sei es schwierig, eine kontinuierliche Betreuung des Taubenhauses zu gewährleisten. Interessierte können sich telefonisch unter 07309/41269 beim Bauhof in Weißenhorn melden.
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