
Pater Peter Schütz ist weit gereist für die Claretiner


Im Dienst des Ordens hat er zahlreiche Länder besucht. Vor 70 Jahren trat er der Gemeinschaft bei. Der 89-Jährige kann noch ein weiteres Jubiläum feiern.
Erst war er bei der CDU, jetzt ist er bei der CSU. Wenn Pater Peter Schütz das sagt, dann spricht er nicht über eine politische Karriere, sondern umschreibt scherzhaft seine eigene Tätigkeit im Claretinerorden. CDU stehe für „Claretiner dauernd unterwegs“, sagt der 89-Jährige, CSU bedeute „Claretiner selten unterwegs“. Am Donnerstag, 22. August 2019, kann er ein Ordensjubiläum feiern: Auf den Tag genau 70 Jahre zuvor hatte er sein Versprechen abgegeben, sich dem Orden anzuschließen. Neben 70 Jahren Profess wird mit einem Festgottesdienst im Claretinerkolleg in Weißenhorn am Donnerstag auch Schütz’ 65-jähriges Wirken als Priester gewürdigt.
Im Kreise seiner Mitbrüder genießt der 89-Jährige im Claretinerkolleg mittlerweile seinen Ruhestand. Als Aushilfspriester ist er nur noch selten tätig. Wenn der humorvolle Geistliche heute auf sein Leben zurückblickt, dann denkt er vor allem an die vielen Reisen, die er im Dienste der Claretiner unternommen hat. Ob Europa, Asien, Afrika oder Amerika – in 67 Ländern ist der Orden vertreten, viele davon hat der Pater selbst besucht.
Als junger Ministrant kam er mit den Claretinern erstmals in Kontakt
Ganz in der Nähe seines Geburtsortes, dem Frankfurter Stadtteil Höchst, kam er als Ministrant während des Zweiten Weltkriegs erstmals mit den Claretinern in Kontakt. Weil deren Unterkunft in Frankfurt bei einem Bombenangriff zerstört worden war, waren zwei ältere Patres in Hofheim am Taunus tätig und leiteten dort Gottesdienste. Ihre jüngeren Mitbrüder waren zum Kriegsdienst eingezogen worden. Auf der Suche nach Nachwuchs fragte Pater Peter Schweiger, der später als erster Deutscher Generaloberer des Ordens werden sollte, den jungen Ministranten, was er einmal nach dem Abi machen wolle.
Probeweise habe er sich zunächst dem Orden angeschlossen, erzählt der 89-Jährige. „Mir hat die Einfachheit, wie die Claretiner gewohnt haben, gefallen.“ Und: „Die Mitbrüder waren unkompliziert und es war nicht so streng wie in einem alten Kloster.“ So konnte sich Peter Schütz gut vorstellen, sein Leben in den Dienst der Claretiner zu stellen.
Nach dem Philosophie- und Theologiestudium in Frankfurt und der Priesterweihe im Kaiserdom am 29. August 1954 kam er relativ schnell nach Weißenhorn. Dort habe er eine seiner schönsten Phasen erlebt, sagt er heute. Am Claretinerkolleg konnte er, nachdem er ein weiteres Studium für den Schuldienst absolviert hatte, junge Menschen unterrichten und sie auf einen Dienst als Geistliche vorbereiten.
Von Rom aus in der ganzen Welt unterwegs
1969 wurde Pater Peter Schütz Provinzial, also Leiter der Claretiner in Deutschland. In dieser Funktion baute er die Missionsarbeit des Ordens weiter aus, reiste nach Indien und in den Kongo, um neue Niederlassungen zu gründen. Viele weitere Reisen folgten, als der Geistliche zum Generalvikar der Kongregation der Claretiner in Rom berufen wurde: „Von Rom aus war ich als Vertreter des Generaloberers in der ganzen Welt unterwegs“, sagt der Jubilar. „Das war eine spannende Zeit. Es hat mir noch mehr Spaß gemacht, als Lehrer zu sein.“
Ans Claretinerkolleg in Weißenhorn kehrte Pater Peter Schütz viele Jahre später wieder zurück. Neben ihm leben dort heute noch vier weitere Ordenspriester und ein Diakon. Zum Festgottesdienst am Donnerstag werden zahlreiche Besucher erwartet, die Predigt hält einer von Schütz’ Nachfolgern: der aktuelle Provinzial Pater Joseph Callistus.
Der Festgottesdienst findet am Donnerstag, 22. August 2019, um 10.30 Uhr in der Kapelle des Claretinerkollegs statt. Danach ist ein Stehempfang.
Ein Porträt über den Claretinerpater Franz Maurer lesen Sie hier:
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