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Basketball I: Als wäre Thomas Klepeisz schon immer bei Ratiopharm Ulm gewesen

Basketball I

Als wäre Thomas Klepeisz schon immer bei Ratiopharm Ulm gewesen

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    Eine menschenleere Halle, ein anderes Trikot und mit Vladimir Lucic ein überaus prominenter Gegenspieler – ein Thomas Klepeisz (links) ist von derartigen Umständen nicht zu beeindrucken.
    Eine menschenleere Halle, ein anderes Trikot und mit Vladimir Lucic ein überaus prominenter Gegenspieler – ein Thomas Klepeisz (links) ist von derartigen Umständen nicht zu beeindrucken. Foto: imago-images/BBL-Foto

    Die Nachverpflichtung von Ismet Akpinar durch die Basketballer des FC Bayern München war auch in und um Ulm ein Thema gewesen. Schließlich stand der deutsche Nationalspieler von 2017 bis 2019 bei Ratiopharm Ulm unter Vertrag, ehe er dann zu Besiktas Istanbul ging und vor wenigen Tagen für das Saison-Abschlussturnier in München bei den Bayern unterschrieb. Im Interview mit Magenta-Sport gestand Akpinar am Samstag, dass es da für ihn nach zwei Jahren in Ulm durchaus einen Loyalitätskonflikt gegeben hat. Aber wer sagt schon nein bei einem Angebot des vermeintlich besten deutschen Vereins... Nach dem Ulmer 95:85-Überraschungssieg am ersten Tag des Turniers im Audi-Dome stellt sich die Frage, ob Akpinars Entscheidung die richtige war.

    Thomas Klepeisz bester Assistgeber von Ratiopharm Ulm

    Als Teil der Mannschaft seines ehemaligen Vereins hätte er nicht nur gewonnen. Er hätte zudem vermutlich nicht so wie am Samstag das komplette Spiel auf der Bank verbracht, sondern er wäre eingesetzt worden und hätte eine wichtige Rolle gespielt. So wie Thomas Klepeisz, der Mann, den sich die Ulmer vor dem Saisonabschluss aus Braunschweig geholt hatten und der keinerlei Eingewöhnungszeit brauchte: Der 28-jährige Österreicher stand mehr als 23 Minuten lang auf dem Feld, er versenkte vier Dreier bei fünf Versuchen, hinzu kamen vier Rebounds und mit fünf direkten Korbvorlagen war Klepeisz obendrein bester Assistgeber. Die Atmosphäre im leeren Audi-Dome war für ihn ebenso ungewohnt wie für alle anderen Spieler. „So etwas habe ich zum letzten Mal als Nachwuchsspieler in Österreich erlebt. Aber damals war die Halle nicht ganz so groß“, sagte der stets gut aufgelegte Klepeisz mit burgenländischem Zungenschlag.

    Dylan Osetkowski bei seinem Debüt von Ratiopharm-Ulm mit Rasta-Zöpfchen

    Die erste faustdicke Überraschung bei diesem Turnier wurde letztlich möglich, weil die Ulmer trotz des Abgangs von drei Ausländern eher so etwas wie einen Rhythmus hatten als der deutsche Meister, der seinerseits nur auf Greg Monroe und Nihad Djedovic verzichten musste. Bis weit ins zweite Viertel hinein konnte der hohe Favorit seine Probleme noch kaschieren und lag meist knapp vorn. Aber kurz vor der Halbzeit besorgte Gavin Schilling per Dunking die erste Ulmer Führung (39:37) und in die große Pause ging es mit einem 41:40-Vorsprung für den Außenseiter, bei dem der zweite Neuzugang Dylan Osetkowski ein solides und wegen seiner Rasta-Zöpfchen trotzdem sehr auffälliges Debüt ablieferte.

    In der Folge taten die Ulmer einfach ein bisschen mehr für den Sieg als die Bayern, die in ihrer menschenleeren Halle ja eigentlich den Titel verteidigen wollen. Aber die Ulmer hatten immer von draußen und stets in Person von Thomas Klepeisz Antworten auf alle Versuche des Gegners. Der Österreicher versenkte allein im Schlussabschnitt drei Dreier und hielt die Bayern damit auf sicherer Distanz. Wie auch immer eine neue Saison aussehen wird – als Ulmer Fan kann man sich gut vorstellen, dass Klepeisz bleibt. In die österreichische Heimat hätte er es dann auch längst nicht so weit wie von Braunschweig aus.

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