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Chaos im Verein: Ulmer Spieler verweigern das Training

Chaos im Verein

Ulmer Spieler verweigern das Training

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    Die Ulmer Spieler haben gestern diskutiert anstatt zu trainieren. Streik in der Friedrichsau.
    Die Ulmer Spieler haben gestern diskutiert anstatt zu trainieren. Streik in der Friedrichsau. Foto: Alexander Kaya

    Bei den Fußballern des SSV Ulm 1846 geht es nur noch drunter und drüber. Weil die Spieler schon länger kein Geld mehr gesehen haben und Investor Thomas Pantelic entgegen seiner vertraglichen Verpflichtung bis gestern Abend keinen Euro an den Verein gezahlt hat, trat die Mannschaft von Trainer Oliver Unsöld gestern wie schon am Tag zuvor in den Streik, anstatt zu trainieren. Wie aus dem Mannschaftskreis zu hören war, soll zuvor bei einer Unterredung zwischen dem Team, Pantelic und Teammanager Ivan Golac Letzterer die Spieler auf Englisch beleidigt haben. Dazu soll Pantelic Mittelfeldspieler Ruben Rodriguez rausgeschmissen haben, weil dieser kein Deutsch spräche. Ob es sich nur um einen kurzfristigen Rauswurf handelte oder um die fristlose Entlassung, wurde nicht ganz klar. Eine auf gestern 19 Uhr von ihm angesetzte Pressekonferenz hat Thomas Pantelic um 18.30 Uhr kurzfristig wieder abgesagt. „Ich weiß überhaupt nicht mehr, was hier los ist“, sagte abends Kapitän und Torhüter Holger Betz.Euro Heute muss sich Pantelic entscheiden, ob er seine Zusagen einhält. „Bis dahin müssen wir warten, dann muss der Verein entscheiden, wie es weiter geht“, so Jugendleiter Uli Herbst. Rechtsanwältin Elke Strauß, früher selbst im Präsidium der Spatzen, sagte gestern Abend: „Herr Pantelic ist im Verzug. Es gab fristgebundene vertragliche Verpflichtungen für ihn. Ich hoffe, dass er morgen zahlt.“ Der SSV Ulm 1846 Fußball muss derzeit mit einem Schuldenberg von insgesamt 476 000 Euro klarkommen. Dies teilte der Vereinsrat gestern per Pressemitteilung der Öffentlichkeit mit. Der Verein soll mit einem Verlustvortrag von 176 000 Euro in die laufende Saison gestartet sein. Der Vereinsrat kritisiert, das in der vergangenen Woche zurückgetretene Präsidium – es bestand zuletzt aus Präsident Paul Sauter und Vizepräsident Udo Mayer als Nachfolger des ursprünglichen Vize Georg Unbehaun – habe Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen falsch kalkuliert. Aus den oben genannten 176 000 Euro würden bis zum Saisonende 376 000 Euro Schulden werden, zu denen noch die Darlehen von Paul Sauter kämen, die inklusive Verzinsung etwa 100 000 Euro ausmachten. Der nach dem Rücktritt des Präsidiums als Bevollmächtigter eingesetzte Investor Thomas Pantelic von der Ulmer Firma Medipan habe sich laut Vereinsrat mit dem Verein vertraglich darauf geeinigt, „dass das Präsidium zurücktritt und Herr Pantelic als Bevollmächtigter bis zur Neubesetzung des Präsidiums eingesetzt wird. Im Gegenzug hat die Firma Medipan sich dazu verpflichtet, einen Betrag in Höhe von 50 000 Euro bis 15.4.2014 auf das Vereinskonto einzuzahlen und einen weiteren Betrag von 100 000 Euro bis 22.4.2014 einzuzahlen und die weiteren laufenden Kosten des Vereinsbetriebs zu übernehmen.“ Dazu sagte gestern Elke Strauß: „Das bisherige Präsidium hat die vertraglichen Verpflichtungen voll erfüllt, Herr Pantelic nicht. Wie es weitergeht, ist ungewiss. Holger Betz versprach nur: „Wir werden am Samstag in Pfullendorf spielen und uns den Allerwertesten aufreißen.“ Welche Spieler dann im Aufgebot sind, wird man sehen. Oliver Unsöld bat gestern seine Spieler, heute um 17.30 Uhr zum Training zu erscheinen. Vielleicht hat sich bis dahin manches geklärt.

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