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Basketball-Bundesliga: Ulm feiert seinen Helden

Basketball-Bundesliga

Ulm feiert seinen Helden

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    Ismet Akpinar wurde von den Zuschauern und auch von den eigenen Mannschaftskameraden gefeiert. Hier beglückwünschen (von links) Max Ugrai, Isaac Fotu und Bogdan Radosavljevic den Ulmer Matchwinner.
    Ismet Akpinar wurde von den Zuschauern und auch von den eigenen Mannschaftskameraden gefeiert. Hier beglückwünschen (von links) Max Ugrai, Isaac Fotu und Bogdan Radosavljevic den Ulmer Matchwinner. Foto: Horst Hörger

    Die Diskussionen kreisten hinterher um diesen einen Pfiff: Als in der Verlängerung des Spiels der Basketball-Bundesliga zwischen Ratiopharm Ulm und Würzburg noch genau 1,2 Sekunden auf der Uhr standen, sah das Schiedsrichter-Gespann um Robert Lottermoser ein Foul des Würzburger 2,11-Meter-Centers Gabriel Olaseni an Ismet Akpinar beim Kampf um den Rebound. Der Ulmer Nationalspieler verwandelte nervenstark beide Freiwürfe und machte damit aus einem 93:94-Rückstand einen 95:94-Sieg. Akpinar war endgültig zum Helden des Abends geworden, nachdem er zuvor schon mit einem Dreier mit Ablauf der regulären Spielzeit auf 85:85 gestellt und seine Mannschaft damit in die fünfminütige Zusatzschicht gerettet hatte.

    Denis Wucherer war hinterher mächtig angefressen. „Ich habe mir in den letzten Jahren zahllose Male von Schiedsrichtern den Satz anhören müssen, dass sie nicht das Spiel entscheiden wollen. Diesmal gab es einen Pfiff 1,2 Sekunden vor Ende des Spiels, der, wenn er nicht getätigt wird, es 6200 Leuten und auch allen anderen Beteiligten nicht aufgefallen wäre“, sagte der Würzburger Trainer: „Insofern bin ich natürlich maßlos enttäuscht über den Pfiff und über die Tatsache, dass uns die Chance auf den Sieg genommen wurde.“ Thorsten Leibenath gab zu, dass es „ein knapper Pfiff“ war: „Es hätte sich niemand beschwert, wenn Würzburg als Sieger vom Feld gegangen wäre.“ Zudem verwies der Ulmer Trainer aber darauf, dass dieses Spiel 45 Minuten gedauert hat. Das Ergebnis kann also nicht an einer einzigen Szene festgemacht werden. Mit entscheidend war auch eine Mischung aus Ulmer Glück und Würzburger Fehlern.

    Da waren etwa diese letzten Momente der regulären Spielzeit. Die Gäste aus Mainfranken führten mit drei Punkten, sie waren in Ballbesitz und es standen weniger als drei Sekunden auf der Uhr. Normalerweise hat man da keine Chance mehr. Außer der Gegner schenkt sie einem und genau das taten die Würzburger mit einem Ballverlust beim Einwurf. Mit einem Foul hätten sie anschließend einen Ulmer an die Linie schicken und damit den Ausgleich immer noch verhindern können. Stattdessen ließen sie zu, dass Akpinar den wilden Dreier mit der Sirene traf. Auch elf Sekunden vor dem Ende der Zusatzschicht führte noch Würzburg und hatte den Ball. Diesmal schmiss ihn Xavier Cooks weg und sorgte damit erst dafür, dass die Schiedsrichter ein bisschen Schicksal spielen konnten und Ismet Akpinar zum Helden des Abends wurde, den die Besucher in der Arena noch lange nach Spielende mit Sprechchören feierten.

    Thorsten Leibenath hatte noch andere Helden in diesem abwechslungsreichen Spiel mit 15 Führungswechseln gesehen. Etwa Dwayne Evans, seit Wochen ein Muster an Zuverlässigkeit und gegen Würzburg erneut mit hervorragenden Werten: 21 Punkte, neun Rebounds, vier direkte Korbvorlagen und drei Ballgewinne. Oder Patrick Miller, der ganz stark unter anderem gegen Jordan Hulls verteidigte, 15 Punkte machte und acht Assists zustellte. Der Ulmer Kapitän Per Günther schließlich feierte nach einer Verletzungspause von mehr als sechs Monaten ein neunminütiges Comeback.

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