Sahnetag in der Heimat
Ratiopharm Ulm jubelt bei den 46ers in Gießen über den fünften Auswärtssieg der Saison. Beim 87:76 trumpft vor allem Routinier Per Günther groß auf.
Per Günther im Gießener Trikot? Um ein Haar wäre es damals so weit gekommen. Er habe, erzählte er nach dem 87:76-Auswärtssieg von Ratiopharm Ulm bei den Jobstairs 46ers Gießen, als 20-Jähriger zwei Angebote für einen Profivertrag vorliegen gehabt. Eines aus Ulm, das andere aus Gießen. Günther hatte sich 2008 gegen seine Geburtsstadt entschieden, schlug stattdessen an der Donau seine Zelte auf und wurde dort über die Jahre zum Kapitän und zur unumstrittenen Identifikationsfigur. Am Freitagabend war er ein letztes Mal in seiner Karriere zu Gast in Gießen und bekam vor dem Duell von Gegenspieler John Bryant, mit dem er von 2010 bis 2013 gemeinsam für Ulm spielte, das rote 46ers-Dress überreicht. Als eine Art Anerkennung. Bryant sagte bei Magentasport: „Wir wollten Per mit dieser Geste als Team unseren Respekt ausdrücken. Er ist eine Legende im deutschen Basketball.“
Und als ob es dafür noch eines Beweises bedürfte, erwischte der Ratiopharm-Kapitän einen absoluten Sahnetag. Der Routinier war am Ende mit 15 Punkten sogar zweitbester Werfer seines Teams. „Es ist immer schön, wenn ich helfen kann. Dieses Mal hat das sehr gut funktioniert“, meinte Günther nach der Partie. Weil Semaj Christon mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, bekam der 33-jährige Point Guard in Gießen deutlich mehr Spielzeit als sonst. Und er sprach hinterher von einer „großartigen Leistung des Teams“.
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