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Basketball: Sahnetag in der Heimat

Basketball

Sahnetag in der Heimat

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    Per Günther (rechts) machte in seinem Geburtsort Gießen ein richtig starkes Spiel und war beim Ulmer Auswärtssieg in der Basketball-Bundesliga zweitbester Punktesammler seines Teams.
    Per Günther (rechts) machte in seinem Geburtsort Gießen ein richtig starkes Spiel und war beim Ulmer Auswärtssieg in der Basketball-Bundesliga zweitbester Punktesammler seines Teams. Foto: imago images/Oliver Vogler

    Per Günther im Gießener Trikot? Um ein Haar wäre es damals so weit gekommen. Er habe, erzählte er nach dem 87:76-Auswärtssieg von Ratiopharm Ulm bei den Jobstairs 46ers Gießen, als 20-Jähriger zwei Angebote für einen Profivertrag vorliegen gehabt. Eines aus Ulm, das andere aus Gießen. Günther hatte sich 2008 gegen seine Geburtsstadt entschieden, schlug stattdessen an der Donau seine Zelte auf und wurde dort über die Jahre zum Kapitän und zur unumstrittenen Identifikationsfigur. Am Freitagabend war er ein letztes Mal in seiner Karriere zu Gast in Gießen und bekam vor dem Duell von Gegenspieler John Bryant, mit dem er von 2010 bis 2013 gemeinsam für Ulm spielte, das rote 46ers-Dress überreicht. Als eine Art Anerkennung. Bryant sagte bei Magentasport: „Wir wollten Per mit dieser Geste als Team unseren Respekt ausdrücken. Er ist eine Legende im deutschen Basketball.“

    Und als ob es dafür noch eines Beweises bedürfte, erwischte der Ratiopharm-Kapitän einen absoluten Sahnetag. Der Routinier war am Ende mit 15 Punkten sogar zweitbester Werfer seines Teams. „Es ist immer schön, wenn ich helfen kann. Dieses Mal hat das sehr gut funktioniert“, meinte Günther nach der Partie. Weil Semaj Christon mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, bekam der 33-jährige Point Guard in Gießen deutlich mehr Spielzeit als sonst. Und er sprach hinterher von einer „großartigen Leistung des Teams“.

    Vor allem im ersten Viertel legten die Ulmer den Grundstein für den nächsten Auswärtssieg, bereits den fünften in dieser Saison. Stark in der Defensive und effizient am Gießener Brett erarbeiteten sich die Gäste eine komfortable Führung. Dazu kam eine ungewohnte Sicherheit von der Dreierlinie. Am Ende stand in der Statistik des Teams von Cheftrainer Jaka Lakovic eine beeindruckende Erfolgsquote von fast 40 Prozent. 32:11 stand es nach den ersten zehn Minuten.

    Dieses 21-Punkte-Polster wurde zwar im Verlauf der Partie immer dünner, letztlich machte aber genau dieser bärenstarke Auftakt den Unterschied zugunsten der Ulmer an diesem Abend aus. Immer wieder stand Kapitän Günther im Mittelpunkt, der um die Zone der 46ers ordentlich wirbelte. Die Hausherren tasteten sich aber nach rund 15 Minuten besser ins Geschehen. 32:49 stand es aus ihrer Sicht zur Halbzeitpause. An der Rollenverteilung änderte sich auch im dritten und vierten Viertel wenig. Gießen punktete zwar, Ulm hatte immer eine Antwort parat und hielt die Mittelhessen auf Abstand (74:54/30.).

    Lediglich an der Freiwurflinie hatte Ratiopharm Ulm erhebliche Schwächen. Nur zehn von insgesamt 19 Versuchen wurden erfolgreich abgeschlossen. Das war allerdings aufs Große und Ganze bezogen nur ein kleines Manko. Coach Lakovic konnte es sich sogar leisten, in den letzten zehn Minuten munter durchzuwechseln. Ulms Cheftrainer sagte über den 87:76-Sieg seines Teams: „Für uns war es ein wichtiges Spiel nach der zehntägigen Länderspielpause. Wir haben die Begegnung kontrolliert – auch im letzten Viertel, als Gießen sich noch mal rangekämpft hat.“

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