Eine gute Halbzeit ist für Ratiopharm Ulm zu wenig
Ratiopharm Ulm verliert nach einer verkorksten ersten Halbzeit knapp gegen Chemnitz. Sieben Sekunden vor Spielende geht ein taktischer Kniff gründlich schief.
Die Hoffnung, dass die zweiwöchige Pause für die dauergestressten Basketballer von Ratiopharm Ulm eine Art von Energiebooster gewesen sein könnte, sie erwies sich als falsch. Der deutsche Meister verlor aufgrund einer verkorksten ersten Halbzeit das erste Spiel nach dem Neustart der Bundesliga in Chemnitz am Ende knapp mit 82:83.
Vor der großen Pause waren die Ulmer irgendwie noch im Urlaubs-Modus. Chemnitz startete mit viel mehr Aggressivität und Intensität in dieses Spitzenspiel und machte früh im ersten Viertel aus einem 3:5-Rückstand eine 12:5-Führung. Nach etwas mehr als vier Minuten nahm der Ulmer Trainer Anton Gavel bereits eine Auszeit und konnte damit zumindest den 11:0-Lauf des Gegners stoppen. Trotzdem blieb Chemnitz weiter klar am Drücker und ging mit einem zweistelligen Vorsprung (26:13) in die erste Viertelpause – was angesichts von acht Ulmer Ballverlusten allein in diesem Spielabschnitt auch wenig verwundert. Der Zwischenstand von 31:15 gerade einmal anderthalb Minuten nach Wiederbeginn war dann aus Ulmer Sicht bereits durchaus bedrohlich und Gavel musste schon wieder eine sehr schnelle Auszeit nehmen. Auch die zeigte keine echte Wirkung. Der Chemnitzer Center Kevin Yebo besorgte stattdessen Mitte des zweiten Viertels mit einem Dreier die erste 20-Punkte-Führung für seine Mannschaft (41:21). Apropos Dreier: Die Ulmer trafen ihrerseits in der ersten Halbzeit ganze zwei bei zwölf Versuchen von draußen – neben der krassen 12:21-Unterlegenheit beim Rebound und den Ballverlusten ein weiterer Grund für den klaren 31:49-Rückstand zur großen Pause. So etwas ist gegen eine Spitzenmannschaft der Basketball-Bundesliga normalerweise nicht mehr aufzuholen.
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