
Tumulte bei Jugendturnier: Sportgericht spricht saftige Strafen aus

Plus Beim Jugend-Hallenturnier des Fußballbezirks Donau/Iller fliegen ordentlich die Fetzen. Das hat für einen jungen Spieler und seinen Trainer ein Nachspiel.

Die Jugend-Hallenrunde des Fußballbezirks Donau/Iller hatte für die A-Junioren der SGM AHP, einer Spielgemeinschaft aus Aufheim, Holzschwang und Pfaffenhofen, ein Nachspiel vor dem Sportgericht. Mit saftigen Urteilen.
Beim Turnier am 21. Januar 2023 waren Spieler und Trainer der SGM gleich mehrfach negativ aufgefallen. Jetzt bekamen sie für ihr Fehlverhalten zum Teil hohe Strafen aufgebrummt. Der Pfaffenhofer Trainer etwa muss 100 Euro bezahlen, weil er sich im Spiel gegen die SGM Machtolsheim danebenbenommen hatte. Laut Sportgericht hatte er mehrfach Entscheidungen der beiden Schiedsrichter mit den Worten „Ihr pfeift doch einen Scheiß“ kommentiert. Daraufhin war der Mann aus der Halle verwiesen worden – und legte auf dem Weg nach draußen verbal noch einmal nach.
Schiedsrichter fühlen sich vom jungen Fußballer bedroht
Auch einer seiner Spieler fiel negativ auf. Ebenfalls im Duell mit der SGM Machtolsheim. Einer Partie, die ohnehin von beiden Seiten recht hitzig geführt worden war. Der A-Jugendliche war mit der Roten Karte des Feldes verwiesen worden. Schon zuvor sei er, heißt es im Bericht des Sportgerichts, wegen seines aggressiven und lautstarken Verhaltens verwarnt worden. Nach der Partie machte der junge Fußballer das Schiedsrichter-Team für die Niederlage seiner Mannschaft verantwortlich, in „höchst aggressiver Art und Weise“ habe er einen der Unparteiischen beim Verlassen des Spielfelds bedroht und beleidigt. Im Urteil heißt wörtlich: „Nach Zeigen der Roten Karte rastete der Spieler der SGM AHP weiter aus und sprang mit Kung-Fu-ähnlichen Sprüngen und weiter steigender Aggressivität unvermittelt dreimal gegen das angrenzende Garagentor.“ Weitere übelste Beleidigungen gegen die Schiedsrichter folgten in diesem Zusammenhang. Gleich drei Vergehen fasst das Sportgericht zusammen und sperrte den Jugendlichen wegen Beleidigung, Bedrohung und unsportlichen Verhaltens bis einschließlich 22. Juli 2023 für alle Spiele.
So werden die Vorfälle beim Stadtpokal-Turnier bestraft
Harte Strafen wurden auch nach Vorfällen beim Stadtpokal-Turnier ausgesprochen. Dabei trifft es den SV Ljlijan Ulm und Türkspor Neu-Ulm II. Ein Ulmer Spieler wird bis 25. Februar 2023 für alle Spiele gesperrt, weil er während eines Tumults auf dem Spielfeld im Duell der beiden Mannschaften den Schiedsrichter beleidigte. Einer seiner Mitspieler muss sogar bis 16. April dieses Jahres zuschauen. Er kam bei einer Rangelei aus dem Hintergrund angerannt und stieß einen unbeteiligten Gegenspieler mit großer Wucht von hinten zu Boden. Noch härter trifft es einen dritten Ljlijan-Akteur: Weil er einem Kontrahenten einen Kopfstoß verpasst hatte, sperrte ihn das Sportgericht bis einschließlich 21. Mai 2023 für alle Partien.
Aber auch Türkspor kam nicht ungeschoren davon. Einer der Akteure habe, heißt es in der Urteilsbegründung, seinen Gegenspieler nach einer Freistoßentscheidung zunächst verbal provoziert, dann mit der rechten Hand an der Schulter touchiert. Die ausgesprochene Sperre dauerte bis 4. Februar 2023, ist also bereits abgesessen.
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