Die älteste Ulmerin Änne Matschewsky ist jetzt 110
Plus 1912 – im Jahr als die Titanic sank – wurde Änne Matschewsky geboren. Trotz vieler Schicksalsschläge geht sie positiv gestimmt durch ihr langes Leben.
Ein positiver Corona-Test am vergangenen Freitag machte die geplanten Feiern für die älteste Ulmerin zunichte: Der 110. Geburtstag von Änne Matschewsky hätte am 3. Oktober in der Seniorenresidenz Friedrichsau – mit aus aller Welt angereisten Verwandten, mit Freunden und Mitbewohnern – groß gefeiert werden sollen; schließlich wohnte in Ulm noch niemals jemand, der dieses Alter erreichte. Obwohl die Infektion Änne Matschewsky nicht besonders schwächt, musste die Feier natürlich abgesagt werden, Besucher konnten die Jubilarin nur am Fenster sehen.
Der Zweite Weltkrieg zerstörte ihr Familienglück
Was für ein Leben! 1912 – da war die Titanic gerade gesunken, Robert Scott hatte mit seiner Expedition den Südpol erreicht, und die erste Frau flog über den Ärmelkanal. Änne Matschewsky wurde noch in der Monarchie des Kaiserreiches geboren, als Jüngstes von sieben Kindern des Ehepaares Kertz aus dem nordrhein-westfälischen Weeze. Sich durchzusetzen lernte sie bei vier älteren Brüdern früh, und ihr besonders Talent lag im Sport: Die junge Anna-Maria Magdalena, wie die Vornamen der mittlerweile 110-Jährigen tatsächlich lauten, wurde Neunkämpferin, Hochschulmeisterin im Kugelstoßen und Diskuswerfen, sie beherrschte zahlreiche Sportarten vom Hochsprung übers Geräteturnen bis zum Schießen und Segelfliegen. Als die damals 25-jährige Turn- und Gymnastiklehrerin 1937 nach Ulm kam, trat sie dem Turnerbund 1846 bei. Der Zweite Weltkrieg zerstörte ihr privates Glück mit dem Tomerdinger Landwirtssohn Ottl Bretzel, den sie 1939 heiratete – er kam nicht aus dem Krieg zurück. Die beiden Kinder, ein Sohn und eine Tochter, die die junge Frau zur Welt gebracht hatte, starben noch während des Krieges.
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