Ehepaar Heuter aus Vöhringen hat 65 Jahre eisern zusammengehalten
Nach 65 Ehejahren feiern Trautlinde und Josef Heuter ihre Eiserne Hochzeit. Das Gasthaus, in dem sie sich einst kennenlernten, war ein Vöhringer Klassiker.
Das Ehepaar strahlt als Bürgermeister Michael Neher mit einem großen Geschenkkorb durch die Türe tritt. "65 Jahre gemeinsam durchs Leben zu gehen, das kommt nicht so oft vor", mit diesen Worten gratuliert Neher zum seltenen Fest. Josef Heuter ist ein "ganz echter Vöhringer", wie er sagt, wurde hier geboren und hat nie irgendwo anders gelebt. Sein Berufsleben fand 40 Jahre in Senden statt. "Ich habe dort bei der Firma Käßbohrer als Maschinenschlosser gearbeitet." Der 92-Jährige erinnert sich noch gut an diese Zeit.
Trautlinde Heuter, 86, stammt aus Königsberg. Doch durch den Krieg musste sie als Siebenjährige ihre Heimat verlassen. Eine neue fand sie im Schwabenland, zunächst in Bellenberg und durch die Heirat in Vöhringen. Und wo haben sie sich kennengelernt? "Im Adler", sagen beide wie aus einem Mund. Grund für den Bürgermeister zu lachen. "Nahezu die meisten Ehepaare, die ich bei meinen Besuchen antreffe, haben sich im Alten Adler kennengelernt."
Im Vöhringer Gasthaus "Zum Schwarzen Adler" lernten sich viele kennen
Dazu muss man wissen, dass das Gasthaus "Zum Schwarzen Adler" zu den ältesten und traditionsreichsten Gasthäusern in der damaligen Gemeinde gehörte. Wohin ging man zum Tanzen – in den alten Adler "und gespielt hat die Kapelle 'Schwarz-Weiß'", fügt Josef Heuter an. Heute ist das Gebäude Teil des Wolfgang-Eychmüller-Hauses und Heimstatt einiger Vöhringer Vereine.
Fünf Jahre sei das Paar "miteinander gegangen" und dann wurde in der Michaelskirche geheiratet. In der Freizeit war Josef Heuter zu Gast auf dem Fußballplatz, und seine Frau nennt ihren Garten ihr Hobby: "Gegartelt habe ich immer gerne." Die Jubilarin hatte den Beruf der Modistin erlernt. "Zur Berufsschule musste ich nach Ulm und da war für uns Lehrlinge das Tragen einer Kopfbedeckung – und wenn es nur ein kleines Käppchen war – Pflicht."
Später arbeitete sie Schicht bei der ehemaligen Firma Meixner als Näherin. Da die Eheleute mittlerweile drei Kinder hatten, ging sie zur Spätschicht, denn zu der Zeit waren die Kinder versorgt. Das große Jubiläumsfest wird in engstem Familienkreis gefeiert mit Kindern, drei Enkeln und einem Urenkel.
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