
Wohnen, Dorferneuerung, Kanalbau: So fällt Burgheims Bilanz zu 2020 aus

Plus Wohnen im Alter, Dorferneuerung Ortlfing, Kanalsanierung: Burgheim hat sich für 2021 viel vorgenommen. Auswirkungen der Pandemie betrachtet Michael Böhm mit Sorge, sieht aber auch positive Entwicklungen.
Was tut sich 2021 in den Gemeinden im Landkreis? Welche Projekte stehen an und welche Schwerpunkte setzen die Bürgermeister? Wir haben mit den Rathauschefs wieder gesprochen – über Notwendigkeiten, über Wünsche und warum manches am Ende länger dauert als geplant.
Schicksalhafter Jahresbeginn 2020 für Burgheims Bürgermeister Michael Böhm
Es war ein schicksalhafter Jahresbeginn 2020 für Burgheims Bürgermeister Michael Böhm. Der CSU-Politiker steckte mitten im Kommunalwahlkampf, Corona war längst nicht mehr irgendeine Virusinfektion in China und dann auch noch der Skiunfall. „Ich erinnere mich, wie ich die ersten Wochen aus dem Krankenhausbett und später von der Reha aus Entscheidungen treffen musste“, sagt Böhm. Und es waren nicht irgendwelche Lappalien, die eine Entscheidung des Gemeindeoberhauptes verlangten. Es ging um Themen wie Kinderbetreuung, Personenverkehr im Rathaus und hauptsächlich um die Gesundheit der Bürger in Burgheim.

Wieder genesen wurde es für Michael Böhm auch nicht ruhiger. Zahlreiche Projekte – große und kleine – hat die Gemeinde im vergangenen Jahr angestoßen. Auch, weil sich laut Böhm der neu zusammengesetzte Gemeinderat schnell zusammenfand und sehr konstruktiv arbeitet. Der Lenkungsausschuss beispielsweise befasst sich intensiv mit der Zukunft der Gemeinde. Fünf Gebäude im Ortskern von Burgheim sind mittlerweile im Besitz der Kommune, ein weiterer Erwerb steht in Aussicht. Eine Aufgabe für das neue Jahr wird sein, genau zu prüfen, welche Möglichkeiten und Nutzungsformen für die Objekte möglich sind.
„Die Experten untersuchen die Faktoren wie Bausubstanz und Zustand aktuell“, so Böhm. „Für mich sind diese Gebäude eine wichtige Grundlage. Wir müssen damit nichts machen, aber wir können.“ Drei Einheiten in der Nähe werden bereits untersucht. Das ehemaliger Glaserhaus soll zeitnah folgen.
Noch ist also offen, wie genau die Nutzung der Gebäude in Zukunft aussehen wird. Eins hat der Gemeinderat aber bereits beschlossen: Die Gemeinde wird sich in den kommenden Jahren intensiv dem Thema Wohnen im Alter widmen. Dazu gehört auch, zentralen Wohnraum zu schaffen und den Zugang zu entsprechenden Informationen möglichst niederschwellig zu gestalten. Mit diesem Ziel auf der Agenda verschreibt sich die Gemeinde in den kommenden Jahren einem herausfordernden Thema. Das soll, geht es nach Böhm, in enger Absprache mit den Bürgern umgesetzt werden. „Ich möchte das Thema mit den Menschen besprechen, die es betrifft“, sagt Böhm. Die Pandemie lässt aktuell keine Präsenzveranstaltung zu. Trotzdem sei es entscheidend, den Bedarf abzufragen.
Ein weiteres Großprojekt erwartet die Gemeinde Burgheim mit dem Kanalbau in Leidling
Über das Thema Wohnen im Alter hinaus, sieht Böhm einen großen Bedarf in Sachen Veranstaltungsraum. „Wenn ich mir einen malen dürfte, wäre der Raum multifunktional nutzbar. Für Konzerte, Theater, Kochkurse, Vorträge. Das steht und fällt mit dem geeigneten Standort.“
Ein weiteres Großprojekt erwartet die Gemeinde Burgheim mit dem Kanalbau in Leidling. Da es sich um eine sehr komplexe Angelegenheit handelt, ist Böhm froh, dass die Gemeinde zeitnah einen technischen Bauamtsleiter bekommt, der sich mit Tiefbaumaßnahmen auskennt. „Wenn der in ein gebohrtes Loch schaut, weiß er, was zu tun ist“, sagt Böhm.
In den kommenden Wochen soll außerdem die Ausschreibung für die Dorferneuerung Ortlfing öffentlich gemacht werden. In diesem Zusammenhang wird es auch um die Frage gehen, wie die ehemalige Schule öffentlich genutzt werden kann. Wie schon beim Thema Wohnen im Alter möchte Böhm auch hier die Bevölkerung mit in den Entwicklungsprozess einbinden. „Ich erhoffe mir praktikable Vorschläge aus der Gemeinde.

Um den Burgheimern auch in Zukunft die Möglichkeit der räumlichen Weiterentwicklung zu geben, verfolgt die Gemeinde den Grundsatz der Nachverdichtung. „Beispielsweise soll es in der Kindergartensiedlung Aufstockungsmöglichkeiten des Eigentums geben. Natürlich nur im verträglichen Maße“, so Böhm. Zusätzlich entstehen zwei neue Baugebiete – eins im Südosten von Burgheim und das andere im Westen von Straß – mit insgesamt rund 80 Parzellen. Am Vohbach im Südosten wird ein Investor vier mehrgeschossige Gebäude mit insgesamt 24 Einheiten errichten. Ähnliches ist auch im zweiten Baugebiet vorgesehen. Zwar stagniert die Einwohnerzahl in Burgheim seit Jahren. Böhm aber hofft, dass sich durch die neuen Baugebiete ein leichter Zuwachs einstellt.
Burgheims Bürgermeister Michael Böhm: „Es wird ein Rückgang kommen.“
Und dann kommt Michael Böhm doch noch einmal auf die Pandemie zu sprechen. Er erzählt von einer Videokonferenz Ende Dezember. „Alleine die Fahrtzeit zu dem Treffpunkt hätte es unmöglich gemacht, zwei solcher Termine auf einen Tag zu legen.“ Durch die technischen Mittel sei man flexibler und effizienter geworden. „Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden.“ Natürlich seien die Nachteile der Pandemie erheblich. „Aber sie zwingt uns auch, uns mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren“, sagt Böhm. Finanziell macht er sich keine Illusionen. „Es wird ein Rückgang kommen und das haben wir im Auge.“ Trotzdem sollen, geht es nach ihm, nicht alle Entwicklungen blockiert werden. „Wir können auf die Bremse drücken, wenn es nötig ist.“
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