
Emotionaler Abschied für Pfarrer Michael Sauer

Plus Bergheim, Joshofen und Unterstall sagten ihrem Pfarrer Michael Sauer „Auf Wiedersehen“. Dabei erzählten manche Redner auch recht lustige Geschichten aus den vergangenen zehn Jahren.
Zum abschließenden Marsch „Auf Wiedersehen“ durfte Pfarrer Michael Sauer höchstpersönlich den Taktstock schwingen, während sich Dirigent Günter Blösch in seine Blaskapelle einreihte. Die hatte sich zwischen den Bäumen im Pfarrgarten aufgestellt, wo der Pfarrgemeinderat einen Abschieds-Stehempfang für Pfarrer Sauer vorbereitet hatte.
Während im Festgottesdienst zu Maria Himmelfahrt aufgrund der Abstandsregeln und der dadurch geringen zugelassenen Besucherzahl nur wenig Emotion aufkommen mochte, so holten die Bergheimer das im Pfarrgarten nach. Der Kirchenchor hatte sich unter einem Apfelbaum positioniert und bot mit mehreren Liedern einen musikalischen Abschiedsgruß.
Die Bergheimer haben Pfarrer Sauer ein bisschen bayerischer gemacht
„Es war eine Freude, mit ihnen zehn Jahre lang Messen zu gestalten“, sagte Chorleiterin Regina Gensberger. Noch in der Kirche hatten Bürgermeister Tobias Gensberger, die Ministranten, Musikvereinsvorsitzende Michaela Seitz im Namen aller Vereine und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Jürgen Bauer Geschenke übergeben. Seitz dankte für Sauers Offenheit, wenn es um Jubiläumsfeiern der Vereine ging und hatte einen Querschnitt an Bergheimer Kulinarik einschließlich zweier Bierkästen mitgebracht. Auch Bauer hatte an das leibliche Wohl des Pfarrers gedacht und schloss mit den Worten „Augen schließen, genießen und dabei an Bergheim denken“. In seiner augenzwinkernden Rede erinnerte er an Sauers Ankunft vor zehn Jahren, als der junge Pfarrer „zu schnell zu viel verändern wollte, was für uns Bayern ungewohnt war“. Doch mit der Zeit habe sich alles gut gefügt und nun seien die Bergheimer „stolz darauf, dass wir Sie ein bisschen bayerischer gemacht haben“.

Gensberger meinte, er werde „zwar bald einen neuen Pfarrer gewinnen, aber zunächst einen lieb gewordenen Nachbarn verlieren“. Aus dem Nähkästchen plaudernd erzählte er von Erinnerungen, die blieben – vom Pfarrer, der frühmorgens nur mit Badehose bekleidet im Pfarrgarten stand, weil er sich ausgesperrt hatte, und von der erfolgreichen gemeinsamen Jagd auf den Fuchs, der Bürgermeisters Hühnern den Garaus gemacht und sie dem Pfarrer vor die Haustür gelegt hatte.
Pfarrer Sauer wurde auch in Joshofen und Unterstall herzlich verabschiedet
Am Samstagabend verabschiedeten auch die Joshofener ihren langjährigen Pfarrer, die Unterstaller hatten Sauer bereits am vorigen Wochenende einen stimmungsvollen Abschied bereitet. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Almer-Lorz erinnerte an Höhepunkte wie Flurumgänge, Jubiläumsfeiern, ganz besonders die der Katholischen Landjugend, Osternächte, Fahrzeugweihe und Ministrantenfreizeiten. Der Kirchenchor begeisterte mit einer Renaissancemesse und auch die Gemeinde stellte ihre musikalischen Qualitäten unter Beweis.
Die wusste Sauer, der sich überwältigt von Geschenken und guten Wünschen aus allen drei Pfarreien zeigte, stets besonders zu schätzen. Sie gingen wohl auf einen Unterstaller Dorflehrer aus den 60er Jahren zurück, der großen Wert auf das Singen legte. Den Umzug nach Raitenbuch hat Michael Sauer bereits in der vergangenen Woche absolviert. Ab September ist er Pfarrer des Pfarrverbandes Raitenbuch-Pfraunfeld.
Die Diskussion ist geschlossen.