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  3. NR-Sommerinterview: Nadine Angermeier: „Bei den Tieren tanke ich Energie für den Tag“

NR-Sommerinterview
16.08.2020

Nadine Angermeier: „Bei den Tieren tanke ich Energie für den Tag“

Nadine Angermeier lockt ihre vier Ziegen Klara, Finni, Emma und Max mit saftigen Haselnusszweigen an. Tiere liegen der jungen Frau und dreifachen Mutter besonders am Herzen. Vor allem Kinder sollten Kontakt mit Tieren haben.
Foto: Andreas Dengler

Plus Die 32-jährige Nadine Angermeier ist Mutter, Landwirtin und neuerdings auch Café-Betreiberin. Im Juni eröffnete sie ihr Café „Altes Kloster“ in Karlshuld. Warum sie Kindern die Landwirtschaft näherbringen will.

Sie sind in Karlshuld aufgewachsen und wohnen mit Ihren Kindern in der Moorwirtschaft. Was bedeutet für Sie Landleben?

Nadine Angermeier: Landleben oder Landlust sind für mich Tiere, viel Platz und viel Grün. Ein Leben in der Stadt wäre nichts für mich.

Landlust ist das Stichwort, denn es taucht auch im Slogan Ihres neu eröffneten Cafés „Altes Kloster“ im Rückgebäude der sanierten Klosterwirtschaft auf. Wie war der Start in die Selbstständigkeit?

Angermeier: Viel besser als gedacht. Die Eröffnung war ursprünglich für Mitte April geplant, aber wegen des Lockdowns habe ich gewartet. Am 21. Juni war dann die große Eröffnung. Trotz Corona war es eine gute Zeit zum Eröffnen.

Mit dem Café setzen Sie eine Familientradition fort. Ihr Großvater, Hans Biallas, betrieb jahrelange die ehemalige Klosterwirtschaft. Wie war das damals?

Angermeier: Ich habe noch viele Erinnerungen an die Zeit. Als Kinder haben wir in der Wirtschaft mitgeholfen und bedient. Es war eine tolle Zeit und mein Opa war ein toller Mensch. Nach den Fußballspielen war bei uns immer die ganze Mannschaft in der Wirtschaft. Mein Opa hat dann oft sein Schlagzeug aufgebaut und gespielt. Einfach nur gigantisch.

Was ist die Philosophie Ihres Cafés?

Angermeier: Es ist ein Erlebniscafé für die ganze Familie. Ich weiß selber, wie es ist, mit Kindern wohin zu gehen. Ich will einfach ein Café bieten, in dem die Mamas sich beruhigt hinsetzen und die Kinder auf dem Hof und im Streichelzoo die Zeit vertreiben können.

Kühe, Esel, Pferde, Ziegen, Enten, Hühner und ein Hund – die Liste der tierischen Bewohner in der Moorwirtschaft ist lang. Dürfen die jungen Café-Gäste einfach in den Hof marschieren und die Tiere entdecken?

Angermeier: Ja, auf jeden Fall. Unser Hof ist ein offener Hof. Hier ist jeder willkommen. Es liegt mir total am Herzen, Kindern die Landwirtschaft näherzubringen. Kinder müssen unbedingt Kontakt mit Tieren haben. Vor etlichen Jahren war ich mit zwei Kühen und Kälbern auf der Slow Food Messe in Stuttgart. Dort fragte mich dann ein Kind, ob von denen die Milch kommen würde. Die Frage hat mich damals richtig schockiert. Ich finde es schlimm, wenn Kinder nicht mehr wissen, wo die Eier, die Milch oder das Fleisch herkommen.

Inwiefern profitieren Kinder davon, wenn sie mit Tieren aufwachsen?

Angermeier: Kinder, die nie mit Tieren in Kontakt kommen, haben später auch Angst vor Tieren. Ich sehe das bei meiner kleinen Tochter. Sie hat keine Berührungsängste, sie traut sich, die Tiere zu streicheln und zu füttern. Manchmal sitzt sie bei unseren Hühnern in der Futterschüssel – was Schöneres kann es doch gar nicht geben.

Wie sind Sie eigentlich zur Landwirtschaft gekommen?

Angermeier: Mein Opa väterlicherseits hatte eine Landwirtschaft. Als Kind bin ich mit der Oma zum Silomais-Holen gefahren. Das sind Erinnerungen, an die ich immer noch oft und gerne zurückdenke. Später habe ich dann mit meinem Ex-Mann die Moorwirtschaft gepachtet. Seit 2004 betreiben wir gemeinsam den Hof.

Wie sollte eine moderne Landwirtschaft und Ernährung aussehen?

Angermeier: Sie sollte noch mehr auf Regionalität und Bio zurückgehen. Aber auch mehr Wertschätzung für Bauern wäre schön. Ich kann nicht verstehen, dass sich Leute über den Staub der Mähdrescher beschweren oder dass die Bauern in der Nacht arbeiten. Denn das tun sie für uns alle, damit wir was zu essen haben.

Mit dem Eiernest, einem Selbstbedienungsladen für frische Eier und Honig, leisten Sie einen Beitrag für mehr Regionalität. Wie kam Ihnen die Idee zu der Direktvermarktung?

Angermeier: Angefangen hat es mit sieben Hühnern für den Eigenbedarf. Eine Freundin hat mir von einem Eierkühlschrank auf einem Hof erzählt. Da wir zentral liegen, haben wir es ausprobiert. Für die Zukunft möchte ich das Ganze aber noch weiter ausbauen.

An was haben Sie hier konkret gedacht?

Angermeier: Ich möchte einen Hofladen auf Selbstbedienungsbasis mit regionalen Kartoffeln und Karotten. Dazu möchte ich auch selber Gemüse anbauen. Heuer habe ich schon den ersten Versuch gestartet und im Gewächshaus fleißig angepflanzt.

Frisches Gemüse aus Karlshuld – haben Sie sich schon überlegt, was Sie anbauen möchten?

Angermeier: Ich denke da an Tomaten, Gurken, Salat und Blumenkohl. Also Standard, nichts Ausgefallenes.

Flugmangos, Discounter-Fleisch oder Eier aus der Käfighaltung kommen bei Ihnen wohl eher nicht auf den Tisch?

Angermeier: Nein, da graust es mir. Ich esse Fleisch nur von unseren eigenen Rindern. Schweine haben wir leider keine, aber da habe ich auch jemanden, von dem ich es beziehe. Das Bio-Fleisch ist geschmacklich nicht mit Discounter-Fleisch zu vergleichen. Und Obst wird je nach Saison gegessen. Im Dezember gibt’s bei uns keine Erdbeeren – auch nicht im Café.

Wie konnte es überhaupt zu einer solchen Entwicklung kommen?

Angermeier: Vielen Leuten ist es nicht so wichtig, was sie essen. Ein großes Auto und ein teurer Urlaub ist vielen wichtiger als gutes Fleisch oder regionales Gemüse vom Bauern nebenan. Qualität hat auch seinen Preis, aber den will nicht jeder bezahlen.

Wie kann dem Trend entgegengewirkt werden?

Angermeier: Indem den Leuten die Landwirtschaft wieder gezeigt wird. Und da kommen wir wieder zum offenen Hof.

Mit drei Kindern, Bauernhof, Café und Haushalt wird es Ihnen sicherlich nicht langweilig. Wie tanken Sie Ihre Energie für den Alltag?

Angermeier: Für mich ist das Schönste, um 6 Uhr morgens rauszugehen, die Hühner zu versorgen und einfach bei den Tieren zu sein. Da tanke ich dann auch die Energie für den Tag.

Zur Person: Nadine Angermeier aus Karlshuld ist 32 Jahre alt. Gemeinsam mit ihrem Ex-Mann und ihren drei Kindern betreibt sie die ehemalige Moorwirtschaft in Karlshuld. Der Bauernhof hat sich auf die Haltung von Murnau-Werdenfelser-Rinder spezialisiert. Seit dem Frühjahr verkauft sie frische Eier direkt vom Hof. Im Juni eröffnete die gelernte Bürokauffrau in Karlshuld das Café „Altes Kloster“.

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