
Fällung für Neuburger Kneippbecken: Soll man einen einzelnen Baum retten?

Plus Für die neue Kneippanlage in Neuburg muss ein Baum gefällt werden. Die Grünen möchten ihn retten und woanders anpflanzen. Doch dies wäre teuer. Lohnt sich das?
Neuburg bekommt wieder ein Kneippbecken. Dieser Punkt sorgte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates für positive Rückmeldungen. „Wir freuen uns sehr darüber“, sagte Bettina Häring (FDP) im Namen des Verschönerungsvereins. „Ich denke, dass dies ein Ort wird, der von vielen Neuburgern gerne angenommen wird.“ Auch Matthias Enghuber (CSU) bewertete das Vorhaben positiv. Im Zusammenspiel mit dem Spielplatz könne der Bereich um das Kneippbecken zum Treffpunkt für Jung und Alt werden, sagte er. Lediglich zwei Punkte waren noch zu klären: Bis wann wird das Kneippbecken fertig? Und kann man einen Baum, der dafür gefällt werden muss, retten?
Kneippbecken in Neuburg: Ein Baum muss gefällt werden
Am 17. Mai hätte Sebastian Kneipp, Gründer der gleichnamigen Bewegung, seinen 200. Geburtstag gefeiert. Ein besonderer Anlass, zu dem es besonders gut passen würde, die neue Anlage in Neuburg zu eröffnen. Doch dieses Datum ist voraussichtlich nicht einzuhalten.
Laut Christoph Gastl vom städtischen Bauamt ist es realistisch, das Vorhaben zwischen Ende Februar und Ende März zu vergeben. Komme ein Betonfertigteil zum Einsatz, würden die Arbeiten rund acht bis zehn Wochen dauern. „Bis zum Geburtstag kriegen wir das nicht hin“, ist Gastl sicher. Enghuber weist darauf hin: „Der Geburtstag wird ohnehin das ganze Jahr gefeiert.“
Kneippanlage Neuburg: Baum zu verpflanzen wäre teuer
Norbert Mages (Grüne) sprach einen mittelgroßen Baum an, der im Rahmen der Bauarbeiten gefällt werden muss – und inwieweit man diesen durch eine Verpflanzung erhalten könnte. Stadtbaumeister Dieter Reichstein bestätigte, dass ein Baum die Maßnahme nicht überleben wird, weil die Wurzeln durch den Bereich des Betonbeckens verlaufen. Man könne prüfen, ob man den Baum verpflanzen kann. Jedoch sei dieser 20 bis 30 Jahre alt, man müsse von einem erheblichen Aufwand ausgehen.
„Dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis“, betonte Alfred Hornung (CSU), Referent für Grünanlagen. Grundsätzlich sei jeder Baum verpflanzbar. Dies werde in diesem Fall jedoch teuer. Es sei zwar schade, wenn man den Baum nicht erhalten könne. Dafür könne man jedoch Ersatzpflanzungen leisten.
Der Neuburger OB stellt Ersatzpflanzungen in Aussicht
Eine Antwort, die Mages noch nicht zufriedenstellte. Jeder Baum habe eine ökologische Funktion, etwa, was die Sauerstoffproduktion angeht. „Bis ein neugepflanzter Baum diesen Stand erreicht, dauert es Jahre“, so Mages. Ihn interessiere es, wie viel genau eine Verpflanzung kosten würde.
Gastl gab die Schätzung ab, dass man bei einem Baum in dieser Größe mit Kosten von 12.000 bis 15.000 Euro rechnen müsse. Angesichts dieser Zahl ist auch Mages der Meinung: „Es ist sinnvoller, den Baum zu fällen und Ersatzpflanzungen vorzunehmen.“ OB Bernhard Gmehling stellte mindestens zwei dieser Ersatzpflanzungen in Aussicht.
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