
Hilfe für Wildtiere: Vögel haben auch im Winter Durst

Neben Futter ist Wasser für Wildvögel lebenswichtig, doch bei Eis und Schnee ist es schwierig frisches Wasser zu finden. Der Bund Naturschutz Neuburg-Schrobenhausen gibt Tipps, wie Tierfreunde schnell und einfach Abhilfe schaffen können.
Sind natürliche Pfützen und andere Trinkstellen, wie Teiche und Seen zugefroren, geraten Wildtiere in Bedrängnis. Wildvögel brauchen das ganze Jahr über Wasser zum Trinken oder Baden. Aber bei Schnee und Eis haben es die Tiere schwer, frisches Wasser zu finden, weiß der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, Günter Krell. Durst haben sie trotzdem, besonders wenn gefüttert wird.
„Notfalls fressen Vögel auch frischen Schnee und stillen so ihren Durst. Ist der Schnee aber vereist oder stark verschmutzt, hilft er ihnen wenig“, gibt Günter Krell zu bedenken. Besonders gefährlich ist starker Frost bei gleichzeitiger Trockenheit. Die Tiere müssen dann weit fliegen, um Wasser zu finden. Dadurch verschlechtert sich ihr Energiehaushalt, was lebensbedrohlich sein kann. Aus diesem Grund bittet der Bund Naturschutz, den Garten wildtierfreundlich zu gestalten und Wassertränken anzubieten.
Verschmutzter Schnee hilft Wildvögeln wenig
Eine flache Schale mit frischem Wasser reiche schon aus. „Die Vogeltränke sollte aber an einem übersichtlichen Ort aufgestellt werden, damit sich die Tiere bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen können“, empfiehlt Krell. Dornenbesetzte Sträucher und Hecken in der Nähe bieten den perfekten Flucht-ort, da kleine Vögel rasch zwischen die dichten Zweige schlüpfen können.
Vögel sind gleichwarme Tiere und müssen im Winter viel Energie aufwenden, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Dabei helfen ihnen verschiedene Strategien: das Aufplustern des Gefieders, wettergeschützte Aufenthaltsorte, Gruppenkuscheln, ihr spezielles Wärmeaustauschsystem, damit über die nackten Vogelbeine keine Wärme verloren geht und natürlich energiereiches Futter. Eine Frostnacht kostet die Vögel viel Kraft. Verlässliche Futterstellen können dabei helfen, schnell Energie aufzutanken.
Vogelfreunde helfen auch in Neuburg und Umgebung
Viele Vogelfreunde vergessen, dass die Tiere neben dem energiereichen Futter auch sauberes Trinkwasser benötigen. „Blickt man in die Gärten, sieht man viele Futterstellen. Wasser wird seltener angeboten“, bedauert Krell. „Dabei macht trockenes Körnerfutter die Vögel besonders durstig.“ Tiefe Temperaturen lassen das Wasser in der Schale schnell zufrieren. Die einfachste Lösung ist, das Eis zu entfernen und frisches, lauwarmes Wasser nachzufüllen. Einen einfachen Do-it-yourself-Tipp verrät Günter Krell: „Wassertränken können mithilfe einer Kerze oder eines Grablichtes lange eisfrei gehalten werden. Das Grablicht am besten in einen Betonring oder durchlöcherten Übertopf stellen, damit der Luftaustausch gewährleistet bleibt und die Kerze nicht ausgeht. Eine flache Keramikschale mit Wasser wird dann einfach daraufgestellt.“ Lässt man die Kerze nur tagsüber brennen, kann sie mehrere Tage genutzt werden. Das Wasser muss aber täglich gewechselt werden. Nicht nur, weil es über Nacht wieder zufriert, sondern aus hygienischen Gründen. Saubere Trinkstellen verhindern das Übertragen von Krankheiten.
Manche Vögel baden bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Die Kälte scheint sie nicht zu stören. Sie reinigen damit ihr Gefieder und versuchen Schmutz und unwillkommene Parasiten loszuwerden. Viele Vögel haben auch einfach Spaß am Baden, besonders, wenn es nach einer längeren Frostperiode wieder milder ist und der Stress um den eigenen Energiehaushalt nachlässt.
Vögel baden auch bei Kälte
Wer ein Vogelbad anbieten möchte, muss nur wenig beachten: „Die Bäder müssen flach sein, damit die Vögel darin stehen können. Außerdem sollten sie an einem Ort im Garten platziert werden, der gut überschaubar ist, um lauernde Feinde früh zu entdecken“, schlägt Krell vor. Gerade Katzen nutzen gerne die Unaufmerksamkeit der Vögel während eines ausgiebigen Bades. Ist das Vogelbad richtig aufgestellt, haben die Katzen aber kaum eine Chance.
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