In der ersten Klasse hatte er den Spitznamen „Räuber Kneißl“. Ein aufgewecktes, fröhliches, aber auch umtriebiges Kerlchen war er. Vielleicht fehlte ihm die strenge Hand des Vaters, den er nie bewusst kennengelernt hatte. Vielleicht war er aber auch viel zu früh auf sich allein gestellt, weil die Mutter den Lebensunterhalt verdienen musste, während er mit vier, fünf Jahren durch Rosenheim, seine Heimatstadt, strawanzte. Doch aus dem Bub, der mitunter einen recht verwilderten Eindruck machte, ist ein angesehener Herr geworden. An diesem Sonntag wird Manfred Veit 80 Jahre alt. In seinem Fall ist das nicht einfach ein Geburtstag, sondern eine Zäsur. Denn mit 80 Jahren, so hatte er es schon vor einigen Jahren angekündigt, legt er sein Amt als Kreisheimatpfleger nieder.
Neuburg-Schrobenhausen