Weg vom Diktatorischen
Die Neuapostolische Kirche wurde mit der Zeit vielen Gläubigen zu streng, zu diktatorisch, zu konservativ. Der Mitgliederschwund soll mit Aufgeschlossenheit gebremst werden.
Von außen mutet die Kirche riesig an. Lang steckt sich das Gebäude von der Rohrenfelder Straße nach hinten. Die Front ziert ein großes Kreuz, hinter dem symbolisch die Sonne aufgeht. Wer eintritt, den empfängt der Charme der 60er Jahre und überraschenderweise kein Kirchenraum, sondern eine große Garderobe. Bis auf das Zimmer des Pastors und einen Gemeinschaftsraum mit Tischen und Stühlen ist im Erdgeschoss nicht mehr viel. Das Wesentliche findet sich im ersten Stock. Der Raum, in dem die Gottesdienste stattfinden, ist groß. Zu groß für die 165 Mitglieder zählende Gemeinde der Neuapostolischen Kirche in Neuburg. „Zu Hochzeiten waren es weit über 300“, berichtet Pastor Rainer Zack. „Da war die Kirche voll.“ Heute seien es sonntags im Schnitt 60 Gottesdienstbesucher.
Die Jungen fehlen, sagt Zack. Woran das liegt, weiß er nicht: „Vielleicht, weil es den Menschen zu gut geht?!“ Für ihn selbst bedeutet das, dass sein Ehrenamt mit den Jahren zeitaufwendiger wird. „Bei uns ist es üblich, dass der Gemeindevorsteher zu allen Menschen kommt, die den Gottesdienst nicht mehr besuchen können, und mit ihnen feiert.“ Damit bleibt für den Technischen Betriebswirt bei Audi wenig Freizeit, denn Gemeindevorsteher bei der Neuapostolischen Kirche ist ein Ehrenamt. Erst das Bischofsamt ist bei den Neuapostolischen hauptamtlich. Die Diakone, Priester, Evangelisten, Hirten, Bezirksevangelisten und Bezirksältesten werden vom Apostel ausgesucht und berufen. Über ihm steht nur noch der Bezirksapostel und der Stammapostel, der dem Papst entspricht. Sie alle verstehen sich als Nachfolger der ersten Apostel Jesu von Nazaret.
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