
Wie eine Neuburgerin die Nazis reinlegte

Plus 1926 veröffentlicht Paula Schlier Aufzeichnungen aus ihrem Leben. Darunter befinden sich Einträge über die Zeit, als sie sich bei den Nazis einschleust.

Es ist eine Lüge, die Paula Schlier das Leben rettet. Die Geheime Staatspolizei greift die gebürtige Neuburgerin am Ostersonntag 1942 in Garmisch-Partenkirchen auf und verhaftet sie. Ihr droht die Deportation ins Konzentrationslager Dachau. Hunderttausende werden dort während des Zweiten Weltkriegs vergast, gequält, ausgebeutet. Ein Schicksal, das auch Paula Schlier droht. Um sie zu retten, fasst der Neurologe Wilhelm Weindler, mit dem sie in Garmisch eine Praxis führt, einen waghalsigen Entschluss. Er attestiert seiner Kollegin religiösen Wahn.

Welch Ironie dieser Diagnose innewohnt, erfährt Schlier erst nach Kriegsende. Denn ihr katholischer Beichtvater hat vertrauliche Briefe der Neuburgerin mit angeblich staatsfeindlichen Äußerungen weitergegeben. Über Umwege landen diese bei der Gestapo. Zwar glauben weder Sanitäter noch Amtsarzt, dass Schlier an religiösem Wahn leidet – in ihrer unvollendeten Autobiografie „Gescheitertes Leben – eine Danksagung“ ist zu lesen: „Der fehlt doch gar nichts“. Doch Weindler kann es verhindern, dass Schlier gesund geschrieben wird. Statt ins KZ geht es für sie in die Landesheilanstalt nach Eglfing-Haar. Während eines Krankenurlaubs gelingt ihr die Flucht nach Tirol.
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