
Trainer Christoph Fieber: „Wir spielen auf 0:0“

Plus Der Trainer verrät, warum Aufsteiger SC Feldkirchen auf die Defensive setzt. Außerdem spricht er über die Rollenverteilung mit Bruder Stephan.
Neuburg-Feldkirchen Nach neun Jahren in der B-Klasse ist der SC Feldkirchen in die A-Klasse Neuburg zurückgekehrt. Eine 0:7-Niederlage am vergangenen Spieltag beim Aufstiegsanwärter FC Illdorf brachte die Mannschaft nach dem 0:0 zum Start gegen den SV Bayerdilling auf den Boden der Tatsachen. Die Neuburger Rundschau hat sich vor der Begegnung gegen den SV Sinning (Sonntag, 15 Uhr) mit Christoph Fieber, der das Team gemeinsam mit seinem Bruder Stephan trainiert, unterhalten.
Herr Fieber, nach neun Jahren in der B-Klasse Neuburg hat der SC Feldkirchen endlich den Sprung in die A-Klasse geschafft. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die vergangene Saison zurück?
Christoph Fieber: Die vergangene Saison war sehr aufregend. Wir haben viele Punkte liegengelassen und nicht immer gut gespielt. Nach dem 3:2 Sieg gegen den SV Ludwigsmoos wusste ich aber, dass das Glück auf unserer Seite ist. Letztendlich sind wir natürlich alle sehr froh über den Aufstieg.
Welchen Anteil haben Sie und ihr Bruder Stephan an diesem Erfolg?
Fieber: Das ist wirklich eine „scheiß Frage“ (lacht). Die Mannschaft ist schon immer gut gewesen. Ich denke aber, dass viele Spieler, vor allem während ihrer Zeit in der Jugend, keine anständige taktische Ausbildung genossen haben. Wir haben das Team zusammengeführt und wohl auch taktisch gut aufgestellt. Dementsprechend hatten alle Spieler ihren Anteil an diesem Aufstieg. Insbesondere auch unser Stürmer Nazari Safiullah, der 28 Tore geschossen hat und in der Sommerpause zum BSV Neuburg gewechselt ist.
Ihre Mannschaft hat in den ersten beiden Saisonspielen noch keinen Treffer erzielt. Ist dieser Wechsel die Ursache für die aktuelle Torflaute?
Fieber: Aktuell fehlen uns noch einige Spieler und auch unser aktuell einziger echter Stürmer Dominic Schmidtner ist im Urlaub. Generell wird es für uns diese Saison sehr schwer. Wir müssen ums Überleben kämpfen. Deswegen lautet die Taktik ganz klar: Hinten reinstellen und schauen, ob vorne etwas geht. Wir müssen unsere Punkte über den Kampf und Einsatz holen.
Hinten reinstellen? In der vergangenen Saison hat ihr Team 91 Treffer erzielt…
Fieber: In der vorigen Saison sind wir immer mit Vollgas vorne draufgegangen. Dieses Jahr geht das nicht mehr. Wir haben ein paar Spieler verloren und sind jetzt in einer stärkeren Liga.
Denken Sie nicht, es wäre sinnvoll, manchmal an Altbewährtem festzuhalten?
Fieber: Generell schon, ja. In der Vorbereitung haben wir das auch versucht, leider ist es immer schiefgegangen. Beim 0:0 gegen Bayerdilling ist die neue Taktik gut aufgegangen. Gegen den FC Illdorf hat es leider nur knapp 30 Minuten funktioniert. Wobei ich sagen muss, dass Illdorf nicht unser Maßstab ist und das 7:0 deutlich zu hoch ausgefallen ist.
Dann dürfen sich die Zuschauer morgen gegen SV Sinning wohl auf ein 0:0 freuen? Immerhin ist auch ihr kommender Gegner nicht bekannt für viele Tore…
Fieber: Ja, wir spielen auf das 0:0.
Wirklich?
Fieber: Ja. Wir werden versuchen, hinten sicher zu stehen und mal zu schauen, ob vorne etwas geht. Unser Ziel ist es, nach und nach Punkte zu sammeln.
In der A-Klasse Neuburg steigt bekanntlich nur eine Mannschaft ab. Glauben Sie nicht, dass andere Teams schwächer aufgestellt sind als der SC Feldkirchen?
Fieber: Natürlich gibt es ein paar Kandidaten, bei denen wir unsere Punkte holen können. Ich würde trotzdem behaupten, dass die gesamte Liga aus gestandenen A-Klassen-Mannschaften besteht. Für uns gilt es daher erst mal, uns zu beweisen.
Wer sind denn die eben angesprochenen Kandidaten?
Fieber: Das werde ich hier nicht sagen. Und ich will auch keine Mannschaft herauspicken. Diese Saison wird für uns nicht einfach. Aber wir werden alles versuchen, um die nötigen Punkte zu sammeln.
Wechseln wir abschließend das Thema. Sie leiten gemeinsam mit ihrem Bruder Stephan die erste Mannschaft des SCF. Wie sind denn die Rollen unter ihnen aufgeteilt? Um konkreter zu werden: Wer hält die Ansprachen in der Kabine, wer leitet und plant das Training und wer ist für die taktischen Angelegenheiten zuständig?
Fieber: Wir besprechen alles intern, also untereinander. Die taktischen Angelegenheiten und die Ansprachen übernehme ich, wobei alles zuvor abgesprochen wird. Das Training teilen wir uns untereinander auf.
Kann es dabei auch mal zu brüderlichen Streitigkeiten kommen?
Fieber: Hin und wieder, ja (lacht). Aber das ist ganz normal. Wir sind ein eingespieltes Team und wissen, wie wir den anderen anpacken müssen. Wir verstehen uns super.
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