Wie zwei Neuburgerinnen als Mädchen den Zweiten Weltkrieg erlebt haben
Vor fast 74 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Auch Neuburg blieb nicht verschont. Zeitzeugen berichten von Bombenangriffen und Deportationen in Konzentrationslager.
„Meine vermeintlich schönsten Lebensjahre musste ich im Krieg verbringen. Erst als ich 20 Jahre alt war, endeten die Grausamkeiten Hitlers im Jahre 1945“ , erinnert sich die heute 93-jährige Neuburgerin Maria Sekinger. „Wir waren dennoch lustig und glücklich.“ Was paradox klingt, hat viele Gründe. Denn das Grauen des Krieges war nicht rund um die Uhr in der Stadt präsent, wie Sekinger erzählt. Stattdessen gab es auch einen Alltag – und Sekinger bewies die Fähigkeit, sich mit Rückschlägen und Entbehrungen abzufinden. Als eine von wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Nationalsozialismus’ im Landkreis, die die Machtergreifung Hitlers als Kind und den Krieg als Jugendliche in Neuburg erlebt hatte, erzählt sie von Toten und Verschwundenen in der Stadt – und von Momenten, an die sie sich gerne erinnert: die Zeit im Bund Deutscher Mädel (BDM) etwa.
Neuburg war lange Zeit von Bombenangriffen verschont geblieben
An die Gemeinschaft dort denken Sekinger und auch die 87-jährige Paula Schäfer, die heute im Seniorenheim St. Augustin der Barmherzigen Brüder wohnen, gerne zurück. Auch erinnern sie sich, dass die Stadt Neuburg selbst im Gegensatz zum Jagdgeschwader in der Grünauer Straße lange von Bombenangriffen verschont blieb. „Wir sind sogar draußen gestanden und haben versucht, das Angriffsziel der Flieger zu erraten, als wäre das völlig normal“, erzählt Maria Sekinger. Doch 1943 schlug die erste Bombe in Neuburg ein. Durch den Angriff kamen 17 Menschen ums Leben. Besonders Paula Schäfer, damals noch ein Kind, ist dieser Angriff im Gedächtnis geblieben. „Ich kann mich heute noch daran erinnern, als der Bischof nach dem Einschlag der Luftmine mit Eimer und Zange herumliegende Fleischfetzen von den Toten zusammengetragen hatte“, erzählt die 87-Jährige.
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