Diarrhö und Klosterlikör: Das Volkstheater lädt wieder zum Amtsgericht
Plus Das Neuburger Volkstheater zeigt zwei weitere Verhandlungen des Königlich Bayerischen Amtsgerichts. Schon im Herbst soll es weitergehen.
Lauter unschuldige Angeklagte, ein Amtsrichter (souverän: Mike Kettl), der seine Verhandlungen recht eigenwillig führt, aber immer zu einer pragmatischen Entscheidung kommt, ein Staatsanwalt (Günther Seidl), der nicht viel zu sagen hat, ein noch schweigsamerer Schreiber (Nicolas Runkel), ein aalglatter Verteidiger (Maximilian Huber) und jede Menge schwierige Zeugen – das sind die Zutaten und zugleich das Erfolgsgeheimnis des Königlich Bayerischen Amtsgerichts. Das tagt derzeit wieder in der Box 15 in Neuburg und die Akteure des Neuburger Volkstheaters laufen zur Höchstform auf. Da wird gedroht, gerauft und gestritten vor Gericht, dass es eine Freude ist – jedenfalls für die Zuschauer. Doch auch die Schauspieler haben offensichtlich großen Spaß, wie an ihrer beinahe überschäumenden Spielfreude zu erkennen ist.
Wie im Mai stehen wieder zwei Gerichtsverhandlungen auf dem Spielplan, vorher und in der Pause werden die Zuschauer im benachbarten Probenraum bewirtet. Regisseur Oliver Vief hat zwei turbulente Stücke ausgewählt. Zunächst steht mit „Die Vergiftung“ ein Kapitalverbrechen zur Verhandlung an, wie der dienstbeflissene, aber nicht allzu helle Wachtmeister (Robert Huis) rechtschaffen-empört ankündigt. Sage und schreibe 117 Opfer gab es. Weder Braut (Ariane Plattner-Gleffe) noch Bräutigam, Förster (Ben Machel) oder Hochzeitslader (Jürgen Gottschall) und schon gar nicht die Wirtin (Christa Röhrich-Hangl), die die Hochzeitssuppe von Berufs wegen kosten musste, blieben verschont von einer heftigen Diarrhö. Dem Bürgermeister Kottmayr (Walter Binknus) sei es gar in die Hose gegangen, verrät der Angeklagte Ingerl (treuherzig: Quirin Vief) dem amüsierten Publikum. Worauf es heftigen Protest aus dem Zuschauerraum gibt, denn so etwas hört eine Amtsperson natürlich höchst ungern.
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