Marktsonntag bei Traumwetter: Tausende in der Neuburger Innenstadt
Tausende Besucher schauten in der Innenstadt beim Krammarkt vorbei. Der Einzelhandel sieht den Tag auch als „Visitenkarte“ für Neuburg. Pfarrer Herbert Kohler ist dagegen skeptisch.
Marktsonntag und Traumwetter – wenn beides zusammen kommt, gibt es Massenbesuch in der Neuburger Innenstadt. Das war am Sonntag wieder der Fall. Mehrere tausend Besucher belebten das Zentrum zwischen Donaukai und Oswaldplatz. Doch diesmal durften sich die Gäste nicht nur über die "Dreifaltigkeit" der Neuburger Einkaufswelt freuen. Man kann fast von einer gelungenen Fünffaltigkeit sprechen, wenn man zu den Konstanten Marktsonntag, Dult und Krammarkt (die jedes Jahr Hand in Hand gehen), auch noch den strahlenden Himmel und das neue Angebot des Brückenkollektivs in der Oberen Altstadt mit dazuzählt.
Die Neuburger und ihre Gäste nutzten die Frühjahrssonne, besuchten Staßencafés und Eisdielen, schauten bei der Dult am Schrannenplatz vorbei oder gingen zum Einkaufen in Schmid-, Färber- und Rosenstraße. Auch ein Baumarkt und einige Verbrauchermärkte beteiligten sich am verkaufsoffenen Sonntag und verzeichneten guten Besuch.
In der Gastronomie blieb kaum ein Plätzchen frei. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagte Luisa Enzersberger im Vorbeigehen am Schrannenplatz. Ein Marktsonntag, so Bäckermeister Anton Göbel, „läuft bei uns besser als jeder Samstag.“
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling nimmt den starken Besuch als Beleg dafür, dass Neuburg als Einkaufsstadt attraktiv geblieben ist. Man müsse aber permanent mit Stadtmarketing und Geschäftswelt etwas dafür tun. Zum Engagement für Gewerbe und Handel gehören aus Sicht von OB Gmehling auch die beiden Neuburger Marktsonntage im Frühjahr und Herbst. „Sie ziehen Besucher in die Stadt, und Neuburg zeigt sich von seiner besten Seite.“
Marktsonntag lockt tausende Besucher in Neuburger Innenstadt
Am Sonntagnachmittag einkaufen? „Ich brauche den Marktsonntag nicht“, sagt Stadtpfarrer Herbert Kohler, „ich kann während der Woche einkaufen.“ Der Geistliche sieht den Sonntag als Ruhetag zur Entspannung und Einkehr insbesondere für Familien. Andererseits kennt Herbert Kohler auch die Notwendigkeit des Marketings und der Werbung für den örtlichen Einzelhandel. Der Rat der Evanglischen Kirche in Deutschland verlangt seit Jahren, „den Sonntag als Tag der Familie und als Ruhetag nicht zu opfern.“
Der Stadtrat in Ingolstadt revidierte 2023 einen Beschluss und führte wieder einen Marktsonntag im Herbst ein. Handelsverbände zeigen im Internet Listen mit aktuellen Marktsonntagen. So luden am Sonntag neben Neuburg 20 weitere bayerische Gemeinden zum Einkaufen und Bummeln ein, darunter Dillingen, Traunreut, Aschaffenburg und Sonthofen.
„Wir brauchen die Marksonntage“, das steht für Nils Lahn vom Stadtmarketing fest. Sie schafften Kundenkontakte und geben eine Visitenkarte für Neuburg ab. Gäste aus der Region schauten am Sonntag vorbei, die Parkplätze waren knapp. „Noch acht Plätze frei“, meldete Neuburg.com im Internet.
Brückenkollektiv ergänzt Angebot von Neuburger Marktsonntag
Das Gros der Geschäftsleute steht hinter dem Marksonntag. „Es läuft hervorragend“, versicherten Thomas Holatko und Sandra Stowasser vom Modehaus „Brenner men&women“. Jede Menge Besucher schauten im Geschäft vorbei. Abgesehen vom Umsatz gehe es um Kundenpflege und Kontakte. „Der Marksonntag ist auch ein Instrument gegen den ständig wachsenden Internethandel.“
Doch nicht nur in der unteren Stadt war an diesem Sonntag in Neuburg Programm geboten. Wer nach dem Stöbern durch die wuseligen Einkaufsstraßen noch etwas entspannt durch die Obere Altstadt flanieren wollte, wurde durch breit geöffnete Türen in das Marstallfoyer gelockt. Dort sorgte das Programm am dritten Tag der "Best Book Design"-Ausstellung des Brückenkollektivs für ruhige und entspannende Momente. "Bei den Coffee Conversations" hatten sich die Teilnehmer gemütlich auf Sitzsäcken in einem Kreis zusammengefunden und lauschten zunächst dem Eichstätter Künstler Hubert Klotzeck.
Andere Besucher nutzten die Ruhe des Nachmittags, um die besonderen Bücher ausgiebig zu bewundern. Neben den vielen geöffneten Cafés in der unteren und oberen Stadt bot auch das Brückenkollektiv bei seiner Ausstellung süßes Gebäck und kühle Getränke an.
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