Solarstrom: Städtische Gebäude bekommen PV-Anlagen auf dem Dach
Erneuerbare Energien sind in Neuburg längst ein großes Thema. Nun sollen vier große Gebäude der Stadt auf den Dächern Solarmodule bekommen.
Es ist keine neue Idee in Neuburg: Schon seit Jahren werden Photovoltaikanlagen auf den Dächern von städtischen Gebäuden diskutiert. Denn mit dem Solarstrom könnten viele Gebäude autark versorgt werden. Der Teufel liegt aber auch hier im Detail. Wer baut die PV-Anlagen auf Dach? Und wohin fließt der erzeugte Strom? Soll er allein das Gebäude darunter versorgen oder in das städtische Netz eingespeist werden? Für fünf große Dachflächen auf städtischen Gebäuden wurde nun ein Konzept vorgelegt.
Schon vor exakt einem Jahr hatte sich der Stadtrat eindeutig zu dem Projekt bekannt. 400.000 Euro sollen in den Jahren 2024 und 2025 dafür investiert werden, um Solarmodule auf städtischen Gebäuden anzubringen. Die Stadt Neuburg will diese selbst errichten lassen und der erzeugte Strom soll den Eigenbedarf des jeweiligen Gebäudes decken. Im Gespräch waren im vergangenen Jahr fünf Gebäude: der Kindergarten "Sonnenhügel", die Neuburger Ostendschule, die Mehrfachturnhalle in der Berliner Straße, die Grund- und Mittelschule im Englischen Garten und die Schwalbangerschule.
Ein Objekt musste jedoch von den Planungen herausgenommen werden. Da sich der Bauausschuss auf eine umfangreiche Sanierung mit einem Umbau der Schulen im Englischen Garten geeinigt hat, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht damit begonnen werden, PV-Anlagen am Dach zu installieren. Das Gremium einigte sich darauf, die Umbauarbeiten abzuwarten und erst nach Fertigstellung der Baumaßnahmen das Thema Solaranlagen wieder aufzugreifen.
Städtische Gebäude sollen Solaranlagen auf den Dächern bekommen
Bei den übrigen Objekten herrschte dagegen Einigkeit, dass möglichst schnell mit der Umrüstung begonnen werden soll. Der Anfang wird am Kindergarten "Sonnenhügel" gemacht. Als die Einrichtung vor rund sieben Jahren gebaut wurde, habe man bereits eine mögliche Solaranlage auf dem Dach eingeplant. Eine entsprechende Konstruktion für die Solarpaneele befindet sich also schon auf dem Dach. Die Solaranlage soll den Eigenbedarf des Kindergartens decken, für den Überschuss an Strom soll ein Batteriespeicher eingebaut werden.
Der Blick auf den aktuellen Stromverbrauch des Kindergartens sorgte im Gremium für Stirnrunzeln. Knapp 28.000 Kilowattstunden seien extrem viel, befand unter anderem Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Zustande komme dieser Bedarf vor allem durch die Lüftungsanlage, die beim Bau des Kindergartens empfohlen wurde, erklärte Alexander Regler vom Stadtbauamt. Zweiter Bürgermeister Johann Habermeyer bat außerdem darum, zu prüfen, ob auf dem Dach des Kindergartens eine Fläche für eine kleinere PV-Anlage übrig bleibe, mit der ein Haushalt in der Oberen Altstadt versorgt werden könnte. Die Kosten der Maßnahme werden auf etwa 57.000 Euro geschätzt.
Neuburger Bauausschuss spricht sich klar für städtische PV-Anlagen aus
Besonders gut für PV-Anlagen geeignet sind die Dächer der Ostendschule und der Mehrfachturnhalle in der Berliner Straße. Es handelt sich dabei um Flachdächer, die noch dazu unabhängig von den Nachbargebäuden frei stehend sind, die Konstruktionen für die Solarmodule können also problemlos befestigt werden. Eine Frage gilt es bei der Planung noch zu beantworten: Man wolle prüfen, ob die PV-Anlagen kombiniert werden können, um den Ertrag optimal zu verteilen.
Wenig Handlungsbedarf gibt es bei der Schwalbangerschule. Denn bereits im Zuge des umfangreichen Umbaus der Bildungseinrichtung wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage installiert. Die Anlage hat eine Leistung von rund 38.000 Kilowattstunden und wird von den Stadtwerken betrieben. Der Strom steht damit nicht dem Kindergarten zum Eigenbedarf zur Verfügung, sondern wird ins Netz eingespeist. Laut Vorschlag der Verwaltung solle an dieser Vorgehensweise zunächst nichts geändert werden.
Mit dem Budget von 200.000 Euro kann sowohl das Dach des Kindergartens mit einer PV-Anlage versehen als auch die Dächer der Ostendschule und Turnhalle vorbereitet werden. Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten dem Vorhaben ohne Einwände zu, nun muss der Stadtrat noch seinen Segen geben.
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