Vor Kurzem ist es wieder passiert. Ein Verein im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen konnte die Förderzusage des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) nicht abwarten und preschte mit der Umsetzung seines Projekts voran. Das könnte ihm teuer zu stehen kommen. Denn nur wer die Richtlinien des BLSV befolgt, der hat Anspruch auf die teils üppigen Förderungen des Freistaats Bayern. Diesen Fall nahm Fritz Goschenhofer, Kreisvorsitzender des Verbands, nun zum Anlass, um Vereine im Landkreis noch einmal ausdrücklich auf wiederkehrende Fallstricke hinzuweisen.
Im Grunde sollten Antragssteller vier Szenarien vermeiden. Andernfalls könnte ihnen der BLSV alle Förderungen streichen. Bereits den Versand von Ausschreibungen sowie eine Auftragsvergabe wertet der Verband als „förderschädlich“. Vereine sollten also lieber warten, bis sie nach Architekten Ausschau halten oder gar einen engagieren.
Mitglieder sollten sich auch nicht selbst an die Arbeit machen oder Materialien kaufen, bevor die Zusage der Fördermittel da ist. Wenn ein Verstoß gegen die BLSV-Regeln erst hinterher herauskommt, dann kennt der Verband im Übrigen keine Gnade. Der Verein muss dann die Fördermittel im schlimmsten Fall wieder vollständig zurückzahlen. Und wer die Richtlinien trotzdem nicht befolgt? Den warnt Goschenhofer. In der Vergangenheit habe es immer wieder Vereine gegeben, die alles besser gewusst hätten, sagt der Sportsfunktionär. Einer habe mit seiner Eigenwilligkeit sogar Fördermittel von bis zu 50000 Euro verspielt. Dabei sind die BLSV-Gelder für die meisten Projekte entscheidend. Ohne sie sind oft ein Vereinsheim oder eine Tribüne nur schwer zu stemmen.
Goschenhofer glaubt nicht, dass sich der BLSV bei künftigen Fahrlässigkeiten von Vereinen erweichen lässt. Schließlich würden die Regeln bayernweit gelten. Da könnten der Verband und der Freistaat auf einzelne Vereine keine Rücksicht nehmen.