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Laufsport: Neuburger Silvesterlauf: Endspurt ins Neue Jahr

Laufsport

Neuburger Silvesterlauf: Endspurt ins Neue Jahr

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    Hans-Jürgen Freilinger nimmt seit 2003, seine Frau Andrea seit 2007 am Silvesterlauf teil. Er bildet einen von vier Wettkämpfen des Neuburger-Rundschau-Laufcup. In der vergangenen Saison staubte das Paar einen Pokal ab.
    Hans-Jürgen Freilinger nimmt seit 2003, seine Frau Andrea seit 2007 am Silvesterlauf teil. Er bildet einen von vier Wettkämpfen des Neuburger-Rundschau-Laufcup. In der vergangenen Saison staubte das Paar einen Pokal ab. Foto: Laura Freilinger

    Andrea Freilinger hat eine genaue Vorstellung davon, wie ihr Ergebnis am 31. Dezember aussehen soll: 25 Minuten, 47 Sekunden für sechs Kilometer. Damit wäre sie exakt eine Sekunde schneller als beim Silvesterlauf 2017. „Ich schaue immer nach, wie schnell ich beim letzten Mal war“, sagt die langjährige Läuferin und Mutter aus Unterstall. Diese Zeit will sie toppen. „Man muss sich ja auch bewusst machen, dass man nicht jünger wird“, erklärt sie und lacht herzlich.

    Den Sport – das Laufen, die Wettkämpfe, den Triathlon – teilt Andrea Freilinger mit ihrem Mann Hans-Jürgen. Sie läuft seit zwölf, er seit 17 Jahren. Eine erstaunlich lange Zeit, in der sich der Wert von Körper, Fitness und Training in der Familie geändert hat. Früher, sagt die 46-Jährige, sei das anders gewesen. Am Anfang der Laufkarriere sei es nur darum gegangen, die Strecke überhaupt zu schaffen. Mit den Nachbarmädels sei sie losgejoggt, habe dabei ein paar Gehpausen eingelegt. „Und am Berg, da haben wir geschnauft wie ein Elch“, erinnert sie sich. Ja, so war das damals. Doch mit der Zeit kam die Ausdauer, kam auch die Freude. „Wenn man merkt, dass man sich leichter tut, fängt es an, Spaß zu machen.“

    Mittlerweile haben die beiden Freizeitsportler aus Unterstall ihr Hobby sogar weitgehend professionalisiert. Bereits im Frühjahr, sagen sie, gehe es mit den Triathlon-Trainingsplänen los, die jeweils viele Stunden Sport beinhalten. Übertreiben will es das Paar aber nicht. „Man muss auch sehen, wie man das Laufen mit Familie und Beruf vereinbaren kann“, erläutert die Mutter. So habe man in bestimmten Situationen, wie etwa zu Weihnachten, natürlich andere Dinge zu erledigen. „Dann hält man sich nicht an den Plan. Das ist dann auch nicht schlimm.“ Während Andreas Trainingskonzepte auf Wettkämpfe bis zu 21 Kilometern ausgelegt sind, läuft Hans-Jürgen durchaus auch Marathon. „Das würde ich zwar gerne, allerdings muss ich schauen, ob ich das kann und wie es mir danach geht“, sagt seine Frau. Trotzdem wünschen sich die beiden eine Teilnahme an einem sehr besonderen Lauferlebnis: den berühmten Lauf durch Deutschlands Hauptstadt, den berüchtigten Berlin-Marathon. „Der muss der Hammer sein“, schwärmt der Vater. Schon seit Juni sei er wohl ausgebucht. Ohnehin müsse man bei 40000 Teilnehmern Glück haben, einen Startplatz zu bekommen. In Neuburg ist das anders.

    Jeder kann beim Silvesterlauf in Neuburg teilnehmen

    Jeder kann beim Silvesterlauf teilnehmen. Und das, obwohl auch diese Route ihre tückischen Stellen hat: so zum Beispiel das Nadelöhr hinauf zur Altstadt. „Eng und kurvig“, urteilt der Familienvater. Bei schlechtem Wetter müsse man hier besonders aufpassen. Fünf Grad plus und eine 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit, lauten die Prognosen der Meteorologen. Die Hobby-Läufer müssen sich also warm anziehen. Doch Andrea Freilinger weiß Rat: „Wenn die Luft kalt ist, kann man sich mit einem Loop vor dem Gesicht schützen.“ Und bei Böen? „Im Windschatten der anderen laufen.“ Ein Geheimtipp, sagt sie und lacht.

    Die Freilingers freuen sich jedenfalls auf den Lauf. Für sie ist er beides zugleich: Abschluss des alten und Start in ein neues sportliches Jahr. Dazu sei es ein lokaler Wettkampf. „Es ist ein nettes Hallo, oft sind es dieselben Leute, man wünscht sich gegenseitig ein frohes Neues.“ Dieser gesellschaftliche Aspekt sei angenehm, zumal man diesen Sport oft alleine betreibe, findet sie. Ihr Ehemann nickt. Insbesondere beim Triathlon sei man auf sich gestellt, fügt der 50-Jährige hinzu. „Man ist froh, wenn man einmal zu zweit laufen kann.“

    Selten laufen Hans-Jürgen und Andrea Freilinger Wettkämpfe zusammen. Hier sind sie während des Halbmarathons in Ingolstadt zu sehen.
    Selten laufen Hans-Jürgen und Andrea Freilinger Wettkämpfe zusammen. Hier sind sie während des Halbmarathons in Ingolstadt zu sehen. Foto: Freilinger (Archivfoto)

    Bei Familie Freilinger kommt das nicht allzu häufig vor. Der Grund ist naheliegend: das Tempo. „Beim Laufen müssen wir einen Kompromiss machen“, sagt Andrea, „ich muss Gas geben, er läuft langsam.“ Wenige Male kam das tatsächlich vor. Erst zwei Jahre ist es her, dass sie den Silvesterlauf gemeinsam meisterten. „Hans-Jürgen war gesundheitlich angeschlagen, er durfte nicht Vollgas“, erinnert sich Andrea. Und noch etwas hat das Paar gemeinsam errungen: In der Saison 2017 wurden beide in ihrer jeweiligen Altersklasse Erster beim Neuburger-Rundschau-Laufcup – zu dem auch der Silvesterlauf zählt. Ob der Titel auch in diesem Jahr drin ist? Hans-Jürgen schüttelt den Kopf. Wegen seiner Teilnahme an der Challenge Roth – dem weltweit größten Wettkampf auf der Triathlon-Langdistanz mit über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem Lauf von 42,2 Kilometern – konnte er einen der vier Neuburger Läufe nicht mitmachen. „Das kann man dann schlecht aufholen“, sagt er. Bei seiner Frau sieht es dagegen besser aus, Andrea hat gute Chancen auf den Pokal.

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