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Vereine: TSV Neuburg: Die „Premiere“ mit Bravour gemeistert

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TSV Neuburg: Die „Premiere“ mit Bravour gemeistert

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    Führte durch die Online-Delegiertenversammlung des TSV Neuburg: 1. Vorsitzender Udo Kotzur.
    Führte durch die Online-Delegiertenversammlung des TSV Neuburg: 1. Vorsitzender Udo Kotzur. Foto: Dirk Sing

    Besondere Zeiten erfordern bekanntlich besondere Maßnahmen. Diese Erfahrung hat auch der TSV Neuburg während der Corona-Pandemie bereits zur Genüge gemacht. Und doch gab es am vergangenen Freitag eine echte „Premiere“: Erstmals in der Vereinsgeschichte fand eine Delegiertenversammlung digital statt. Möglich wurde dies durch ein spezielles „Covid-19-Gesetz“. In diesem ist geregelt, dass Vereinsversammlungen auch ohne Satzungsgrundlage vorübergehend ohne Anwesenheit der Mitglieder (sprich: digital) durchgeführt werden können.

    „Natürlich haben wir uns im Vorfeld auch Alternativen wie beispielsweise eine Freiluft-Veranstaltung überlegt. Das wäre jedoch in dieser Größenordnung nicht vernünftig machbar gewesen“, berichtete der 1. Vorsitzende des TSV Neuburg, Udo Kotzur. Aus diesem Grund habe sich der Vereinsausschuss am 28. April dazu entschlossen, „diese Delegiertenversammlung erstmals vollständig digital durchzuführen“.

    Auch wenn die TSV-Verantwortlichen damit absolutes Neuland betraten, hatten sich die Vorbereitungen und Mühen sichtlich gelohnt. Innerhalb von 40 Minuten wurden die (Abteilungs-)Delegierten nicht nur überaus anschaulich und strukturiert über die Tätigkeiten sowie finanzielle Lage (Kassenbericht 2020, Haushalt 2021) des Hauptvereins informiert. Auch die Entlastung der Vorstandschaft bezüglich des Haushalts 2020 sowie die Neufassung der Satzung oder auch die Nachwahl zum Vereinskassier, was jeweils im sogenannten Umlaufverfahren abgestimmt wurde, gingen absolut reibungslos über die Bühne.

    Große Herausforderung in vielen Bereichen

    Dass die vergangenen rund eineinhalb (Corona-)Jahre auch für den TSV Neuburg in vielen Bereichen eine große Herausforderung darstellten und es noch immer tun, machte Kotzur in seinem Vorstandsbericht nochmals deutlich. „Für viele Menschen ist der Sport ein ganz wichtiger Baustein in ihrem Leben, der plötzlich weggebrochen ist“, so der Vereinschef, der dabei in erster Linie auf die Jüngsten verwies. „Besonders hart hat es unsere Kinder getroffen, für die wir – nachdem auch bei den zwischenzeitlichen Lockerungen die Hallen zum Großteil nicht nutzbar waren – monatelang kein adäquates Sportprogramm bereitstellen konnten.“ Als Alternativen hätten Abteilungen „mit viel Energie“ versucht, Online-Angebote anzubieten, um die „Kids“ bei der Stange zu halten. „Und diese Angebote wurden auch rege genutzt“, lobte Kotzur, der in diesem Zusammenhang auch die gute Zusammenarbeit mit dem TSV Aichach erwähnte.

    Mit dem Absinken der Inzidenzzahlen ging es dann in den vergangenen Wochen auch für die Sportler langsam wieder zurück in Richtung Normalität – oder besser gesagt auf die Sportplätze und in die Hallen! „Unsere Geschäftsführerin Anja Hofmann musste unzählige Male unsere eigenen Rahmen-Hygiene-Pläne kurzfristig ändern und die jeweilige Abteilung diese dann entsprechend auf ihre Sportart umsetzen“, sagte Kotzur. Dank der Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sowie in engem Austausch mit dem BLSV, Landratsamt Neuburg und der Stadt Neuburg hätte man den Sportbetrieb jedoch schnellstmöglich wieder anfahren lassen können.

    Sportschule "KISS" schon jetzt ein Erfolg

    Zugleich betonte der führende Funktionär, dass auch in Zeiten des Lockdowns im „Hintergrund“ weiter an den Plänen und Vorhaben des TSV Neuburg gewerkelt und gearbeitet wurde. Beispielsweise am Aufbau der Sportschule „KISS“, der unter der Federführung der 2. Vorsitzenden Sonja Schlamp-Bauer und der Leiterin Celina Bihler weiter vorangetrieben wurde. „Und der Erfolg gab ihnen recht“, so Kotzur und ergänzt: „Der Zulauf zu diesem neuen Angebot ist sehr groß. Die ersten Stunden fanden schon statt. Ab Herbst wollen wir dann in den Vollbetrieb einsteigen.“

    Neben der Fortführung der „Zukunftswerkstatt II“ (hier werden in verschiedenen Gruppen Eckpunkte für die Zukunft des Vereins in den Bereichen Organisation, Sport und Liegenschaft erarbeitet), wurden in den zurückliegenden Monaten auch weitere Weichen im organisatorischen Bereich gestellt – sei es mit dem Umzug der Geschäftsstelle in die Münchener Straße 57, der Umstellung der Finanzgeschäfte sowie der Überarbeitung der EDV-Struktur, die derzeit weiter vorangetrieben wird.

    Dass der TSV Neuburg trotz der „gravierenden finanziellen Auswirkungen“ (Kotzur) des Corona-Jahres 2020 einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren konnte, hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen konnten die Einnahmenverluste durch die Erhöhung der Sportpauschale des Freistaates Bayern kompensiert werden. Zum anderen blieben dem Verein geplante Ausgaben – insbesondere für Aufwandsentschädigungen an Übungsleiter oder abgesagte Sportwettkämpfe – erspart. Sowohl dem Haushalt 2020 als auch der Entlastung der Vorstandschaft stimmten die Delegierten mittels Umlaufverfahren (am Tag der Versammlung konnte bis 16 Uhr abgestimmt werden) zu.

    Haushalt für 2021 laut Kotzur nur eine "reine Prognose"

    Was den Etat für das Jahr 2021 betrifft, könne es sich laut Kotzur hier allerdings nur um eine „reine Prognose“ handeln. „Die weitere finanzielle Entwicklung des Vereins kann derzeit nur schwer abgeschätzt werden. Alles steht und fällt damit, wie sich die gegenwärtige Pandemie weiter entwickelt und ob im Herbst wieder halbwegs normaler Sportbetrieb möglich ist“, erklärte Kotzur, der mit seinem Team dennoch erneut einen ausgeglichenen Haushalt 2021 vorlegen konnte.

    Nach der Zustimmung der Delegierten zu einigen marginalen Satzungsänderungen wurde abschließend noch die neue Vereinskassierin per Nachwahl bestimmt. Wie erwartet, erhielt die gelernte Betriebswirtin Corinna Schuber einstimmig den „Zuschlag“ und tritt damit die Nachfolge von Uschi Eitelhuber an. „Corinna hat sich schon weit in die Materie eingearbeitet. Mit ihrer Hilfe wurde die Neuausrichtung der Finanzverwaltung inzwischen erfolgreich abgeschlossen und dabei gleich der Haushaltsplan den heutigen Gegebenheiten angepasst“, sagte Kotzur, der sich sichtlich freute, „eine so kompetente ehrenamtliche Mitarbeiterin für diese wichtige Funktion“ gewonnen zu haben.

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