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Radfahren: Zwölf Jahre und schon deutsche Meisterin

Radfahren

Zwölf Jahre und schon deutsche Meisterin

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    Keine Chance ließ die Neuburgerin Liv Baacke (vorne) ihren Konkurrentinnen: im pfälzischen Queidersbach gewann sie ihren ersten deutschen Meistertitel, obwohl sie mit Minustemperaturen zu kämpfen hatte.
    Keine Chance ließ die Neuburgerin Liv Baacke (vorne) ihren Konkurrentinnen: im pfälzischen Queidersbach gewann sie ihren ersten deutschen Meistertitel, obwohl sie mit Minustemperaturen zu kämpfen hatte. Foto: Baacke

    Ein solch hohes Niveau hatte Liv Baacke auch noch nicht erlebt. Die Neuburger Radfahrerin war zwar schon seit zwei Jahren erfolgreich für die RSG Augsburg unterwegs gewesen. Sie hatte auch schon Ende November 2016 den bayerischen Meistertitel in Rosenheim gewonnen. Doch die deutsche Meisterschaft im Cyclocross waren dann doch noch eine Stufe höher. Liv ließ sich nicht abschrecken, nahm am vergangenen Wochenende an der Tour im rheinland-pfälzischen Queidersbach teil – und gewann prompt. Und das mit gerade einmal zwölf Jahren.

    “A Stockerlplatz soll es schon sein“. Mit diesem Ziel war die quirlige Neuburgerin in Queidersbach an den Start gegangen. Immerhin hatte sie einige Meriten vorzuweisen: bayerischer Meister in der Altersklasse U13 auf der Straße, auf der Bahn, im Zeitfahren und im Cyclocross. Bei so vielen Erfolgen kann man schon Ansprüche stellen, dürfte sich Liv gedacht haben. Zu Recht, wie sich herausstellen sollte.

    Nach einer sehr sonnigen Übungsrunde am Freitag auf der Strecke, startete der Samstag mit minus zehn Grad Celsius und Wolken am Himmel. Dank dieser Temperaturen allerdings war die etwa 2,7 Kilometer lange Strecke in einem sehr guten Zustand. So war die wellige, mit Single Trails durchzogene und doch technisch recht anspruchsvolle Runde genau auf die junge Sportlerin zugeschnitten. Bis zum Start stiegen die Temperaturen wieder.

    Liv war sichtlich nervös. Mit letzten wertvollen Tipps ihres Vaters Swen-Uwe Baacke, der gleichzeitig ihr Trainer ist, ging sie an den Start. Durch große Erfolge bei mehreren Rennen im Deutschlandcup hatte sie sich einen Platz in der ersten Reihe gesichert. Damit musste sie sich nicht erst mühsam durch das Hauptfeld kämpfen.

    10:41 Uhr, eine Minute nach dem Start der U-17-Mädchen, ging es für die Jüngsten der Meisterschaft für drei Runden auf die Strecke. Liv bog gleich zu Beginn mit einer Konkurrentin vor dem Feld in den Anstieg der Wald- und Wurzelpassage ein. Hier setzte sich die Radfahrerin an die Spitze und brachte gemeinsam mit der ein Jahr älteren Marie Luise Kerpa aus Brandenburg wichtige Meter zwischen sich und die Verfolgerinnen.

    An gleicher Stelle gelang es der jungen Sportlerin in der zweiten Runde, sich an mehreren Sportlerinnen der U-17-Klasse vorbeizuschieben und so bereits 50 Meter Abstand auf Kerpa herauszufahren. Nun musste sie diesen Vorsprung in der dritten und letzten Runde nur noch ohne Sturz oder Panne ins Ziel bringen.

    Dies gelang Liv problemlos. Sie fuhr den anderen sogar noch weiter davon. Mit einem Vorsprung von etwa 20 Sekunden sicherte sich das Talent den ersten deutschen Meistertitel ihrer Karriere. Die Neuburgerin, die mindestens einmal wöchentlich auf der Radrennbahn an der Eisackstraße trainiert, darf sich somit nun „deutsche Meisterin in der U-15-Schülerinnenklasse“ nennen. Und das mit gerade einmal zwölf Jahren. (nr)

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