Auch wenn der Heim- und Gästebereich in der Neuburger Sparkassen-Arena räumlich nicht wirklich weit voneinander entfernt sind: Zwischen den Gefühlswelten der beiden Kontrahenten lagen am Donnerstagnachmittag Welten. Auf der einen Seite die Akteure des TSV Gersthofen, die ihren soeben errungenen hochverdienten 4:1-Erfolg entsprechend auskosteten. Auf der anderen Seite die hängenden Köpfe jener Spieler des VfR Neuburg, die unmittelbar nach dem Schlusspfiff nicht schon direkt in die Kabine geflüchtet waren.
Es war zweifelsohne der nächste harte Aufschlag für die Schützlinge von Trainer Marco Küntzel, die vor Saisonbeginn eigentlich vor allem eines unter allen Umständen vermeiden wollten: Einen Fehlstart wie in der zurückliegenden Spielzeit! Nach nunmehr vier ausgetragenen Begegnungen sieht die Realität allerdings anders aus: Lediglich einen Zähler haben die Lila-Weißen auf ihrem Konto. Dazu ein Torverhältnis von 4:12. Tabellenkeller statt Tuchfühlung zur Tabellenspitze heißt es momentan beim VfR Neuburg.
Dabei konnte und wollte Küntzel direkt nach dem Schlusspfiff seiner kickenden Belegschaft nicht einmal einen Vorwurf machen. „Die Jungs, die heute auf dem Platz gestanden sind, haben ihr Bestes gegeben und alles reingeworfen“, sagte der VfR-Übungsleiter, dessen Analyse freilich noch weiterging: „Man muss offen und ehrlich sagen, dass unter diesen Umständen einfach nicht mehr möglich war.“ Das Spitzenteam des TSV Gersthofen mit seinem Coach Michael Panknin, der einst auch beim FC Ehekirchen erfolgreich war, hatte den allerdings auch stark ersatzgeschwächten Neuburgern nahezu über die gesamten 90 Minuten klar und deutlich deren Grenzen aufgezeigt.
Die Offensive ist bislang ein laues Lüftchen
Zum einen leisteten sich die Einheimischen im Zweikampf- beziehungsweise Defensiv-Verhalten fast schon haarsträubende Fehler. Zum anderen fand die Offensiv-Abteilung so gut wie überhaupt nicht statt. „Wir waren überhaupt nicht in der Lage, vorne einmal die Bälle festzumachen. Dadurch konnten wir auch kaum für Entlastung sorgen“, meinte Küntzel, der darüber hinaus „Mut und Entschlossenheit“ bei seinen Schützlingen vermisste. Dass der Ex-Profi erneut auf zahlreiche Akteure aus Urlaubs- und Verletzungsgründen verzichten musste, ließ er indes nur halbwegs gelten. „In solchen Situationen können sich normalerweise die Jungs beweisen, die in der zweiten Reihe stehen und enttäuscht sind, wenn sie nicht von Beginn an ran dürfen. Da erwarte ich dann schon einiges mehr.“
Unabhängig von der schwierigen Personalsituation (nach der Partie verabschiedete sich auch Mamadou Diallo in den Urlaub) müsse es laut Küntzel „dennoch weitergehen“. Uns das aus einem guten Grund. „Wir brauchen Punkte“, weiß der Neuburger Coach, „denn wenn du einmal richtig unten stehst, wird es auch vom Kopf her schwer, wieder herauszukommen“. Die nächste Gelegenheit, endlich den ersten „Dreier“ einzufahren, bietet sich den Lila-Weißen bereits am Sonntag (15 Uhr) beim Aufsteiger BC Rinnenthal. „Das wird mit Sicherheit auch keine einfache Aufgabe“, sagt Küntzel, der einige Kicker des BCR bestens kennt: „Mit Spielertrainer Manuel Utz und Maximilian Merwald, den ich in der Vergangenheit schon selbst einmal trainiert habe, verfügt Rinnenthal unter anderem über zwei sehr gute zentrale Akteure. Wenn wir dort etwas mitnehmen wollen, müssen wir uns definitiv steigern.“
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