Umstrittener Platzverweis in Klingsmoos: Ist "Pussy" eine Beleidigung?
Plus Johannes Kranner fliegt erstmals in seiner Karriere vom Platz. Warum seine Aussage eine Beleidigung ist, kann der Trainer des SV Klingsmoos nicht verstehen.
Johannes Kranner war die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, als ihm Schiedsrichter Alexander Reiter die Rote Karte zeigte. Der Spielertrainer des SV Klingsmoos war sich keinerlei Schuld bewusst, musste den Platz aber bereits nach 18 Minuten verlassen.
Ein grobes Foul oder eine Tätlichkeit war für die Zuschauer nicht zu erkennen. Aber warum musste der 32-Jährige den Rasen verlassen? Kranner selbst konnte es zwar auch mit etwas Abstand nicht nachvollziehen, gab sich nach dem Schlusspfiff aber auskunftsfreudig und nahm die Situation mit Humor. Wohl auch, weil seine Mannschaft den TSV Friedberg in der Kreisliga Ost trotz Unterzahl mit 2:0 besiegt hatte. „Ich habe zu den Gegenspielern gesagt, ’ihr seid doch alle Pussys’, weil sie sich bei jeder Aktion hingelegt haben“, erzählte Kranner und fügte an: „Ich bin auf dem Fußballfeld schon schlimmer beleidigt worden.“ Nach dem Spiel suchte er noch einmal den Kontakt zum Unparteiischen. Der habe ihm erklärt, dass es sich um eine Beleidigung gehandelt und er keine andere Wahl gehabt habe. „Im Nachhinein fand er es dann auch nicht mehr so schlimm, aber da war es zu spät“, so Kranner weiter. Welches Strafmaß ihm nun droht, könne er nicht beurteilen. „Ich war noch nie gesperrt, bin das erste Mal in meinem Leben vom Platz geflogen“, sagte er mit einem Lachen. Nun müsse er 50 Euro in die Mannschaftskasse zahlen, obendrein werde er noch einen Kasten Bier spendieren. Denn ohne den Mittelfeldspieler auf dem Platz und trotz über 70 Minuten in Unterzahl lieferte der SV Klingsmoos einen großen Kampf, bezwang den TSV Friedberg mit 2:0 und ist nun Tabellendritter der Kreisliga Ost. „Das spricht für das Team. Wir haben trotz des Rückschlags gekämpft, sind hinten sicher gestanden und haben keine Chancen zugelassen.“ Vorne verfüge man mit den Angreifern Marcel Girbinger und Nikolaos Saridis, der das 2:0 erzielte, über zwei „Waffen“. Obwohl der Aufsteiger nun ganz vorne mit dabei ist, gibt sich Kranner zurückhaltend: „Das sind alles Punkte gegen den Abstieg. Es kommen noch andere Kaliber. Aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können.“
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