Die Sache mit dem „Gschmäckle“
In Nördlingen müssen sich zwei Männer vor dem Amtsgericht wegen versuchten Diebstahls verantworten. Einer von ihnen beteuert seine Unschuld
Dolmetscher bei Gericht haben einen anspruchsvollen Job. Sie müssen ein juristisches Verfahren verständlich und meist simultan übersetzen. Besonders herausfordernd wird es, wenn noch Dialekt ins Spiel kommt. So wie am vergangenen Dienstag vor dem Nördlinger Amtsgericht. Richterin Andrea Eisenbarth will einem der Angeklagten aus Osteuropa auf gut schwäbisch mitteilen, dass die Angelegenheit ein „Gschmäckle“ hat. „Ich weiß jetzt nicht, ob Sie das übersetzen können“, schiebt sie in Richtung der Dolmetscherin hinterher, die kurz ins Stocken gerät.
Die beiden Angeklagten, für die sie das Verfahren begleitet, standen wegen versuchten gemeinschaftlichen Diebstahls vor Gericht. Sie sollen im Juli vergangenen Jahres in das „Haus der Kirche“ in Nördlingen eingebrochen sein, dem Sitz der Evangelischen Verwaltungsstelle, des Diakonischen Werks sowie des Evangelischen Bildungswerks Donau-Ries. Um hineinzukommen, schlugen sie ein Fenster an der Südseite ein, was einen Schaden von 4000 Euro nach sich zog. Innen durchwühlten sie die Räumlichkeiten nach wertvollen Gegenständen, verschwanden aber ohne Beute. Daran beteiligt soll auch ein dritter Täter gewesen sein. Dessen momentaner Aufenthaltsort ist jedoch unbekannt. Deshalb waren vorerst nur die beiden 30- und 35-jährigen Männer geladen, die im Ries wohnen. Der Jüngere verweigerte jede Aussage. Der Ältere schilderte die Umstände jener Juli-Nacht. Die Gruppe habe abends in einem Nördlinger Lokal Bier getrunken. Anschließend seien die Männer zur Kaiserwiese gelaufen, um die dortige Diskothek zu besuchen. Am Parkplatz davor hätten sich die beiden anderen Männer von ihm abgesetzt, um „zum Urinieren“ zu gehen, vermittelt die Dolmetscherin. Kurz darauf habe er das Zerbersten einer Fensterscheibe gehört. Als er wenige Minuten später die Männer wieder trifft und darauf anspricht, hätten sie beteuert, nichts damit zu tun zu haben.
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