
Nördlingen: Hier gibt es Kunst und Kultur zum Anfassen

Plus Was das Handwerk beim Nördlinger Geschäft Keramik und Wohnen so besonders macht.
Was 1995 in Alerheim mit einer ersten Keramik-Werkstatt als reiner Töpferei begann, ist heute der Anlaufpunkt für Fans individuellen Wohnens. Handgemachte Keramik und Wohnaccessoires bieten Nathalie Schnider-Lang und Peter Lang in ihrem Geschäft in der Deininger Straße in Nördlingen. Seit 20 Jahren sucht die Arbeit der beiden leidenschaftlichen Keramik-Künstler weit und breit seinesgleichen.
Peter Lang, der seine Lehrzeit 1988 begann und nach Wanderjahren in Deutschland, der Schweiz, England und Irland eine Ausbildung mit der Meisterprüfung 1995 an der Fachschule für Keramik in Landshut abschloss, kümmert sich um die Herstellung von Geschirr in allen möglichen Formen und Ausprägungen, speziell auch um das hauseigene Tafelservice „Sofie“. Seine Stücke sind Einzelanfertigungen, für deren professionelle Herstellung Geschick und eine lange Erfahrung notwendig ist.
Aus Alerheim entwickelte sich eine Keramikwerkstatt
Erfahrung, die auch seine Frau gesammelt hat: Geboren in Zürich, studierte sie zunächst in Lugano als Schülerin von Nag Arnoldi und Massimo Cavallo. Im Atelier „Il Tonio“ von Marisa und Vincenzo Altepost hatte sie ihre ersten intensiven Auseinandersetzungen mit Keramik, sie ist staatlich geprüfte Keramikgestalterin. Von Alerheim aus und mit der Präsenz auf zahlreichen Märkten und Ausstellungen entwickelte sich eine erfolgreiche Keramikwerkstatt und ein Geschäft für Wohnaccessoires mitten in Nördlingen.
Das Schaffen an figürlicher Plastik, das Schnider-Lang auszeichnet, ist dort in einer ständigen Ausstellung präsent, genauso wie die Arbeiten ihres Mannes, der sich und seine Freude am Arbeiten hier verwirklichen kann: 20 bis 50 Einzelstücke braucht es seiner Meinung nach, bis ein Objekt – und sei es bloß ein Teller – produktionsreif ist. „Dann fängt es an, gut zu werden. Diese Zeit brauchst du einfach“, sagt er.
Kinder der ersten Kunden kommen nun schon in das Geschäft nach Nördlingen
Die beiden freuen sich, wie gut ihre Arbeiten von Beginn an aufgenommen worden sind. Sie wollen die Welt ein klein wenig nachhaltiger machen und zeigen, wie Kunst – selbst in Alltagsgegenständen wie Geschirr – auch über Generationen attraktiv bleiben kann. „Inzwischen kommen schon die Kinder unserer ersten Kunden zu uns und richten sich mit unseren Kreationen ein“, sagt Schnider-Lang, „darauf sind wir schon stolz.“
Dass sie ihr Jubiläum wegen der Pandemie nicht gebührend feiern können, sei zwar schade, aber nun mal nicht zu ändern, bedauern beide. Einen Nachholtermin halten Peter Lang und Natalie Schnider-Lang dennoch für denkbar. Die genauso attraktive wie außergewöhnliche Vielfalt an Gläsern, Besteck, Tischwäsche und sogar Bistrotischen – neben den Werken der beiden Kreativen – hätte diese besondere Beachtung allemal verdient.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Wie Unternehmen im Landkreis Donau-Ries das Thema Home-Office regeln
- Friseure im Lockdown: Haarsträubende Bedingungen
- Mysteriöse Umstände bei der Messerstecherei in einem Nördlinger Stadtteil
Die Diskussion ist geschlossen.