
Wer die neue Inhaberin der Nördlinger St. Georgs-Apotheke ist

Plus Vor knapp 37 Jahren eröffnete Doris Tegeler die St. Georgs-Apotheke in Nördlingen. Nun übernimmt eine Mitarbeiterin das Geschäft.

Als Doris Tegeler zu Beginn des Jahres 1983 ihrem Freundes- und Bekanntenkreis den Plan vorstellte, sich selbstständig machen zu wollen und in Nördlingen eine Apotheke zu eröffnen, war noch die charmanteste Umschreibung, sie sei wohl dem Wahnsinn anheimgefallen. Die (damals) achte Apotheke in der Kernstadt aufzumachen – das könne doch wirtschaftlich gar nicht gut gehen. Tegeler wagte es trotzdem und legte am 17. Mai 1984 in den zuvor umgebauten Räumlichkeiten am Kohlenmarkt 5 mit der St. Georgs-Apotheke los. Knapp 37 Jahre später lässt sich sagen, dass es eine Erfolgsgeschichte wurde.
So ganz blauäugig gingen die Nördlingerin Doris Tegeler und ihr Ehemann Hans-Helmut, gebürtiger Ostwestfale und gelernter Elektromeister, das Unterfangen natürlich nicht an. Die Standortanalyse einer externen Betriebsberatung ergab akzeptable Umsatzchancen vor allem deshalb, weil drei Ärzte in den Obergeschossen ihre Praxen hatten. Da würde doch eine Apotheke bestens dazu passen, fand auch der Hausbesitzer Heinrich Freissle, damaliger Lotto-Toto-Unternehmer in der Drehergasse. Doris, genauer Dorothea, Tegeler hatte nach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Würzburg Pharmazie studiert, anschließend als angestellte Apothekerin in Bopfingen und Donauwörth Berufserfahrung gesammelt. Bei der Namensgebung waren ursprünglich offenbar auch eine Sonnen- oder Elefanten-Apotheke aussichtsreich im Rennen, ehe sich das Ehepaar Tegeler für St. Georg entschied. Allerdings nicht, ohne den damaligen Nördlinger Dekan Dr. Ernst Bezzel um Zustimmung zu bitten.
Der Samstag ist der letzte Arbeitstag von Doris und Hans-Helmut Tegeler
Als nach und nach die ursprünglich am Kohlenmarkt ansässigen Ärzte ihre Praxen an die Peripherie der Stadt verlagerten, wurde auch in der St. Georgs-Apotheke ab Mitte der 90er-Jahre über eine neue Geschäftsadresse nachgedacht. Gut Ding wollte aber Weile haben und so dauerte es bis 2013, ehe Karin Steinbach das Haus bei den Kornschrannen und die dort untergebrachte Stern-Apotheke dem Ehepaar Tegeler verkaufte.
Und nun also der nächste Schritt, nämlich der in den Ruhestand. Der morgige Samstag ist für Doris (65) und Hans-Helmut Tegeler (66) der letzte Arbeitstag, ab nächste Woche hat in der St. Georgs-Apotheke Nicola Lang (44) das Sagen. Die gebürtige Westfälin, die in Bonn studiert hat und seit 2004 in Nördlingen lebt und arbeitet, ist die Wunsch-Nachfolgerin der Geschäftsgründerin. Seit 2017 war sie als angestellte Apothekerin Teil des insgesamt zehnköpfigen Teams und durfte bereits in den Urlaubswochen der Chefin Verantwortung übernehmen.
Was die neue Inhaberin Nicola Lang plant
Eine feierliche Übergabe oder würdige Verabschiedung wird es in Zeiten der Kontaktbeschränkung nicht geben. Die neue Inhaberin Nicola Lang plant eine kleine Werbeaktion für die Kunden, ansonsten wird der Wechsel ziemlich geräuschlos über die Bühne gehen.
Auch die Warnungen vor einer risikoreichen Geschäftsidee werden sich diesmal in Grenzen halten.
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