Oettingen: Rieser Kulturpreis: Rund 70.000 Jahre alten Faustkeil aufgespürt

Plus In Oettingen ist der Rieser Kulturpreis an Werner Paa und Franz Krippner verliehen worden. Mit dieser Entscheidung verfolgt der Verein Rieser Kulturtage ein bestimmtes Ziel.

VonMartina Bachmann

Einmal, so erinnert sich Werner Paa mit einem Schmunzeln, habe ihm ein Landwirt einen Sack Kartoffeln mitgegeben. Damit er endlich mal etwas „Gescheites“ mit nach Hause bringe, von all den Stunden auf den Äckern. Und es waren wahrlich sehr viele Stunden, die der Oettinger dort verbracht hat, die Augen meist aufmerksam zu Boden gerichtet, auf der Suche nach Spuren der Vorfahren. Viele hundert Zeugnisse der Vergangenheit hat Paa bei seinen Felderbegehungen gefunden. Für sein Engagement ist er am Samstagabend mit dem Rieser Kulturpreis ausgezeichnet worden. Paa war allerdings nicht der einzige Preisträger an diesem Abend.

Der wohl älteste Beweis für menschliches Leben

Im Oettinger Residenzschloss wurde auch der bereits 2014 verstorbene Franz Krippner geehrt. Er und Paa hatten sich das Ries einst aufgeteilt: Krippner reiste aus Augsburg mit dem Zug an und fuhr mit seinem Fahrrad zu den Feldern im Südries, Paa übernahm das Nordries. Im Festsaal durften die Gäste einen der vielen Funde der beiden bestaunen – den wohl ältesten Beweis für menschliches Leben, der im Rieskessel bislang entdeckt wurde: ein Faustkeil. Den hatte Krippner Ende der 70er Jahre am Rollenberg gefunden. Zwischen 70.000 und 80.000 Jahre ist dieser behauene Stein alt, sagte Manfred Luff.

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