Führung zu den Baudenkmälern: Die "goldenen Zeiten" von Hochaltingen
Imposante Gebäude mit einer weitreichenden Geschichte prägen das Ortsbild des kleinen Dorfs. Zwei Ortsherrschaften zeichnen hierfür verantwortlich.
Im Rahmen der Rieser Kulturtage fand eine Führung von Klaus Lingel zu den Baudenkmälern in Hochaltingen statt. Er erinnerte an die „goldenen Zeiten“ von Hochaltingen, die sich auf die Bautätigkeit der Ortsherrschaften von Hürnheim und von Welden im 15. und 16. Jahrhundert bezogen.
Der Ortsadel wurde 1153 erstmals erwähnt, der Ort ist jedoch deutlich älter. Das von einem Ringgraben umgebene Hochaltinger Schloss trägt eine Bautafel mit Wappen derer von Hürnheim und derer von Stein. Teile der Ökonomie bestehen heute noch, das Schloss wird als Seniorenresidenz genutzt. Barbara von Bernhausen, eine geborene von Hürnheim, gründete 1551 ein kleines Kloster für Franziskanerinnen. Das Wohnhaus der für die Klosterschwestern zuständigen Beichtväter wurde nach Abbruch des Klosters 1834 als Schule genutzt.
Pfarrkirche Mariä HImmelfahrt ist Blickpunkt in Hochaltingen
Das prächtige Spitalgebäude bildet am Hangfuß den Abschluss des historischen Ensembles. Es war 1523 von Walther von Hürnheim zur Krankenpflege und Aufnahme von Waisenkindern gegründet worden. Die Dillinger Franziskanerinnen kauften im Jahr 1970 das Gebäude und richteten eine Fachschule für Hauswirtschaft ein. Beherrschender Blickpunkt im 300-Seelen-Dorf ist die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrem 32 Meter hohen Turm. Dieser trägt eine imposante Doppelzwiebel und hat mit der „Alten Hürnheimerin“ (1430) eine der ältesten Glocken im Ries.
Der älteste Teil der Kirche ist die Gruftkapelle, die zeitweise Grablege der Linie Hürnheim-Hochaltingen war. Hier befindet sich neben weiteren das beeindruckende, im rotem „Marmor“ geschaffene Epitaph der Eheleute Eberhard von Hürnheim und Anna von Rechberg. Die Marienwallfahrt brach im 19. Jahrhundert ein. Die 1730 barockisierte Kirche weist prächtige Altäre und Deckengemälde auf. Glanzstück ist der künstlerisch wertvolle Rosenkranzaltar von 1565 mit sehr sorgfältig ausgeführten Personendarstellungen. Die außen schlichte, innen reich ausgestattete Dorfkirche lädt zum Betrachten und Beten ein.
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