Elf Baulücken sind in Kleinerdlingen gefüllt worden
Im Neubaugebiet könnten 84 neue Wohneinheiten entstehen. Auch das "Kirchenwegle" ist Thema bei der Bürgerversammlung.
Die Planung von Kita und Neubaugebiet sowie die Sperrung der B466 im August waren Themen bei der Bürgerversammlung in Kleinerdlingen. Ortssprecher Marcus Sienz eröffnete die Veranstaltung im Nördlinger Stadtteil. Weder die Stadt noch die Beschilderung hätten verhindern können, dass einige den Weg durch den Ort gesucht haben, sagte er.
Gewerbesteuer-Einnahmen übertreffen Rekordergebnis
Oberbürgermeister David Wittner dankte zunächst Feuerwehren und Helfern für ihren Einsatz beim Brand am Nachmittag in der Altstadt von Nördlingen. Seinen Bericht begann er mit einem Blick auf die Finanzen. Die Großprojekte würden den Haushalt prägen, sie seien allerdings alle erfreulicherweise im Zeit- und Kostenplan. Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer seien zwar leicht rückläufig, dafür werden die Einnahmen der Gewerbesteuer das Rekordergebnis vom letzten Jahr übertreffen. "Sie sind ein Spiegelbild der Leistungskraft unserer Unternehmen", so der Oberbürgermeister.
Beim Ausbau erneuerbarer Energien sei die Begrenzung das unzureichende Netz. "Aktuell gibt es keine Einspeisegenehmigungen." Deswegen versuche man, Flächen zu bündeln, damit sich ein neues Umspannwerk lohne. "Die Energiewende wird im ländlichen Raum passieren", meinte Wittner, "er muss dann auch davon profitieren." Deswegen würden Modelle mit Bürgerbeteiligung geprüft. Bei der Daseinsvorsorge hob Wittner die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) für die Feuerwehr in Kleinerdlingen hervor. Die Mittel seien im Haushalt eingeplant. Zum großen Jubiläum 2025 sei das Fahrzeug verfügbar.
Einwohnerzahl von Kleinerdlingen wächst
Philipp Wettemann vom Stadtplanungsamt beschrieb zunächst die erfolgreiche Entwicklung der Einwohnerzahlen von Kleinerdlingen: Seit 2004 sei der Ortsteil um 161 Personen gewachsen, das sei eine Zunahme um 25 Prozent. Das habe sicher mit der Ausweisung von Bauland zu tun. Auch bei der Innenentwicklung gebe es deutliche Fortschritte: Elf Baulücken seien gefüllt worden, aktuell gebe es noch vier und einen Leerstand. "Die Stadt ist mit den Besitzern im Gespräch", so Wettemann. Mit Blick auf die 84 Wohneinheiten, die im Neubaugebiet entstehen können, zeigte er sich optimistisch: Der Ortsteil werde weiter wachsen.
Stadtkämmerer Bernhard Kugler griff die Anliegen aus dem Gespräch mit dem Ortssprecher auf. Die Sanierungen beim Friedhof würden spätestens im kommenden Frühjahr beginnen. Ob sich Solarthermie im Gemeindezentrum lohne, müsse man nachrechnen. Beim Straßenunterhalt gebe es wohl Sanierungsbedarf, es gehe aber nicht alles gleichzeitig. Außerdem sollte vor der Sanierung die Verlegung der Breitbandkabel abgeschlossen sein.
Der Biber beschäftigt Kleinerdlingen
Der "Biber" war ein Thema, das auch von Bürgern angesprochen wurde. Er habe das Biotop verlassen und am Regenrückhaltebecken gebaut. Was könne man tun? Wer hafte, wenn es bei einem Starkregen zu Überflutung komme? Schnelle Lösungen wird es wohl keine geben. Stadtkämmerer Kugler verwies auf einen geplanten runden Tisch am Landratsamt. Der Oberbürgermeister verwies auf den Schutzstatus: "Wir müssen Maßnahmen gut begründen können."
Einige Fragen werden OB und Verwaltung in Nachgang klären, so beispielsweise, ob man die Straßenschäden an der Unterführung der Bürgermeister-Schön-Straße beheben könne oder was mit dem Durchgang durchs "Kirchenwegle" geschehen soll, der über Privatgrund führe und künftig aus Haftungsgründen geschlossen werden solle.
Ein Thema, das Kernstadt und Ortsteil beschäftigt, ist "mutwillige Verschmutzung". "Die, die den Schmutz verursachen, erreicht man leider nur schwer", bedauerte Oberbürgermeister Wittner. Das bestätigt auch Ortssprecher Sienz. In Kleinerdlingen sind es beispielsweise Tretminen aus Hundekot, die nicht beseitigt würden.
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