
Symbolischer Gottesdienst für die Einheit der Christen in Nördlingen

Erstmals findet der ökumenische Gottesdienst in der neuapostolischen Kirche in Nördlingen statt. Damit feiert sie den Auftakt für das 100-jährige Bestehen.
In der Neuapostolischen Kirche hat anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen ein ökumenischer Gottesdienst stattgefunden. „Heute geschieht Historisches“, sagte Rainer Stumpf, Bezirksvorsteher der Neuapostolischen Kirche, nach seiner Begrüßung. "Dies ist der erste ökumenische Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche Nördlingen.“ 2020 fand der erste ökumenische Gottesdienst in St. Salvator, 2022 ein gemeinsamer Gottesdienst in St. Georg statt. Danach stellte Rainer Stumpf das Thema aus Jesaja vor: „Lernt Gutes zu tun! Sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen!“
Erstmals gemeinsamer Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche in Nördlingen
„Alles wird gut“, so begann Dekan Gerhard Wolfermann den Predigtbeitrag. Oft werde nicht alles gut und jeder müsse sich vor Gott für sein Tun verantworten, ob man Gutes tue, Hungernde und Durstige versorge oder Kranke besuche. Denjenigen, die versäumt haben, Gutes zu tun, werde der Spiegel vorgehalten. Man müsse gerecht sein zu Opfern und Täter nicht ungestraft lassen. Dies betrifft auch Kriege, so der Dekan, wo Täter und Opfer sehr nah zusammen sind.
Die Heilige Schrift zeige, dass Gott Macht hat, „Mächtige vom Thron zu stoßen“ und „Elende zu erheben“. Christsein heißt nach Wolfermanns Worten, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und zu wissen, dass Gott das letzte Wort hat, denn Christus wird wiederkommen, um Lebende und Tote zu richten.
Der Dekan zeigte in seiner Predigt außerdem auf, dass Menschen als Individuum leben, aber in größere Gemeinschaften wie Familie, Verwandtschaft, Nation und Volk eingebunden seien. Menschen tragen damit Verantwortung für das Ganze. Wichtig ist: "Was tue ich für den Nächsten, wie sehe ich den Nächsten in der anderen Kirche, was tue ich für die Christen in Ländern mit zunehmender Christenverfolgung?"

Der Predigtteil endete mit dem Glaubensbekenntnis Nicänum. Im Anschluss trugen die Kirchenvertreter Fürbitten und Gebete vor. Der Chor der neuapostolischen Kirchengemeinde umrahmte den Gottesdienst. Sehr erfreulich war die große Teilnahme aus allen Konfessionen. Und – so Gemeindeleiter Uwe Göttler – ein toller Auftakt für das 100-jährige Bestehen der neuapostolischen Kirchengemeinde. In dieser ökumenischen Feier habe sich eine gewachsene Verbundenheit und Wertschätzung zwischen den Kirchenvertretern gezeigt. Im Anschluss war von Verantwortlichen zu hören, dass die Gründung einer lokalen ACK-Gruppe geplant sei.
Neben Nördlingens katholischem Pfarrer Benjamin Beck und Dekan Gerhard Wolfermann von der evangelisch-lutherischen Kirche nahmen auch Stefan Striefler, Pastor der Freikirche Gospelhouse, Ioan-Catalin Pintilie, Priester der rumänisch-orthodoxen Gemeinde und Günter Guthmann vom Hensoltshöher Gemeinschaftsverband am ökumenischen Gottesdienst teil. (AZ)
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