Die Luftgewehrschützen gehen in der Gauoberliga wieder an den Stand und kämpfen in der Rückrunde um Ringe und Punkte.
Den Auftakt des sechsten Wettkampfwochenendes bildete die Begegnung Maihingen gegen Pfäfflingen. Da beide Mannschaften den Klassenerhalt noch nicht gesichert haben, gab es ein heißes Match mit denkbar knappem Ausgang. Markus Göck und Markus Haas (beide Maihingen) gewannen gegen ihre direkten Kontrahenten Anita Relovsky und Willi Husel mit deutlichem Abstand. Bei den Paarungen drei und vier sah das Bild genau andersrum aus. Albert Huber und Karl Haas (beide Maihingen) verloren jeweils um einige Ringe gegen Stefan Deißler und Michael Steb. Bei einem Remis wie in diesem Fall wird zur Ermittlung des Mannschaftssiegers die Gesamtringzahl hergenommen. Die Maihinger hatten zwar mit 1493 Punkten ihre aktuelle Saisonbestleistung einstellen können, waren aber den Pfäfflingern mit 1495 Zählern dennoch knapp unterlegen.
Oberringingen kann Belzheimer Schwächen nicht nutzen
Etwas ins Straucheln geraten ist der Herbstmeister Belzheim gegen den Tabellenzweiten Oberringingen, wobei die Auerhahnschützen dennoch das Heft stets in der Hand behielten. Auf der Pole Position schoss für die Heimmannschaft Daniela Scheider (Belzheim) in gewohnter Weise konstant gut und ließ mit ihren 382 Ringen Sandra Stelzer keine Chance. Ihr gleich tat es Christina Liebhard (Belzheim); mit 379 Punkten wusste sie gegen Christoph Rauh zu überzeugen, der sich durch drei Achter und eine Sieben in der zweiten Serie selbst aus dem Rennen geworfen hatte. Einen rabenschwarzen Tag erlebte Alexander Leberle (Belzheim). Drei Achter und zwei Ausflüge in die Sieben bedeuteten für ihn nur eine 84er-Serie zum Auftakt, während Michael Hurler mit einer 93er-Runde gemütlich davonzog und aufgrund dieses großen Polsters in aller Ruhe seinen Wettkampf zu Ende schießen konnte.
Ebenfalls etwas ins Straucheln geraten ist Gabriele Luff (Belzheim). Sie startete mit 93 Ringen und hatte dadurch einen kleinen Vorteil gegenüber Michael Beck, der mit nur mäßigen 91 Punkten startete. Nach der zweiten Serie konnte er sein Handicap sogar verringern und zu seiner Kontrahentin fast aufschließen, wären nicht die Nerven mit ihm durchgegangen. Beim vorletzten Schuss des dritten Streifens machte er jedoch einen Schnitzer und schoss eine glatte Sechs. Von diesem Fehltritt sollte er sich nicht mehr erholen und so ging der dritte Einzelpunkt ebenfalls nach Belzheim.
Herkheim meldet sich zurück
Mit einem fulminanten Auftritt meldeten sich die Schützen aus Herkheim zurück, die im direkten Vergleich mit Kösingen ihr Können unter Beweis stellten und wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammeln konnten. Carmen Langer (Herkheim) startete wie ihr Gegner Markus Grubauer mit 95 Ringen, zog im Anschluss daran aber gleich mit 98 nach und legte damit den Grundstein zu ihrem Sieg. Auf der zweiten Position schoss Steffen Pur (Herkheim) wie immer sehr schnell und konnte deshalb immer Ergebnisse vorlegen, die David Kahn erst einmal verarbeiten musste. Beide lieferten sich ein Match auf Augenhöhe, bei dem zunächst Pur in Führung ging. Dieser Vorsprung währte aber nicht lange, weil sich David Kahn umso mehr ins Zeug legte und den Spieß umdrehte. In der letzten Serie aber sollte sich das Los ein weiteres Mal drehen. Steffen Pur schoss eine 95er-Serie mit zwei Achtern. Sein Widersacher erzielte hingegen nur 92 Ringe und verlor denkbar knapp um einen einzigen Ring.
Schon geladen oder nicht?
Auf der letzten Position begann Steffen Schwarz (Herkheim) nur mäßig, konnte sich aber dennoch von Peter Kahn leicht absetzen. Beim zweiten Streifen drehte sich aber das Blatt bereits und Steffen musste aufgrund seiner schlechten 87 Punkte zusehen, wie sein Gegner davon zog und die Lorbeeren einheimste. Wie bei den vorherigen Wettkämpfen war auch dieses Mal Nico Graf (Herkheim) wieder der letzte Schütze, der noch am Stand war und die erlaubte Zeit bis aufs Äußerste ausreizte. Er war in jeder Serie minimal besser als Gisela Kahn, wurde deshalb immer unachtsamer und verlor den Überblick. Mit dem Wissen, dass ihm 89 Ringe als letzte Serie zum Sieg reichen würden, wechselte er zum vierten Mal an diesem Abend das Scheibenband und lud sein Gewehr. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er nicht schon vorher geladen hatte. Was würde geschehen, wenn beim nächsten Abdrücken nicht ein, sondern zwei Geschosse den Lauf verlassen würden? Nico konnte diese Gedanken nicht mehr abschütteln und wurde immer nervöser. Immer im Hinterkopf, dass von ihm der Mannschaftssieg und die wichtigen Punkte im Kampf den Abstieg abhingen, hielt er sein Gewehr im Anschlag. Nach langem Hin und Her erhöhte er den Druck auf seinen Abzug und der Schuss brach. Bereits beim Einfahren der Scheibe konnten er und die Zuschauer sehen, dass er doch nur ein Diabolo geladen hatte. Danach war ihm deutlich wohler zumute und er erzielte 91 Ringe und sicherte seiner Mannschaft damit den Gesamtsieg und drei Mannschaftspunkte.
So langsam wird die Luft dünn am Tabellenende für Maihingen und Kösingen. Das Kellerderby beim nächsten Wettkampfwochenende wird richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein, weil der Verlierer noch weiter in den Abwärtsstrudel gerissen wird. Belzheim hingegen konnte gegen den Tabellenzweiten seine weiße Weste aus der Vorrunde verteidigen und kann allmählich den Sekt kaltstellen.
Die aktuelle Tabelle
1. Belzheim 18:0 21:3 9000 2. O’ringingen 11:7 14:10 8964 3. Herkheim 8:10 9:15 8873 4. Pfäfflingen 7:11 9:15 8875 5. Kösingen 6:12 10:14 8918 6. Maihingen 4:14 9:15 8879