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Basketball: Angels kehren mit großer Hypothek aus Halle zurück

Basketball

Angels kehren mit großer Hypothek aus Halle zurück

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    Auch 30 Punkte von Erika Davenport (rechts, gegen Courtney Warley) waren nicht genug, um den Lions aus Halle das zweite Spiel in der swh-Arena abzuluchsen.
    Auch 30 Punkte von Erika Davenport (rechts, gegen Courtney Warley) waren nicht genug, um den Lions aus Halle das zweite Spiel in der swh-Arena abzuluchsen. Foto: Volker Ballasch

    Typisches Charakteristikum von Basketball-Play-off-Spielen sind normalerweise ihr von der Defense geprägter Spielverlauf. Doch in Halle bestätigt die Ausnahme wohl die Regel. Die Eigner Angels Nördlingen präsentierten sich zu Beginn des Spiels ganz anders als noch zwei Tage zuvor. Treffsicher und unbeirrt vom wieder sehr physischen Spiel zeigte man nun den erwarteten Kampfeswillen und auch über weite Strecken die vielseitigen Qualitäten, die dieses Team ausmachen. Doch am Ende sollte auch das nichts bringen.

    Besonders Mariam Haslé-Lagemann zeigte zu Beginn ungeahnte Fähigkeiten von überall auf dem Feld und war mit sieben Punkten früh der Motor der Mannschaft. Halle hielt aber gut mit und mit vereinten Kräften beider Mannschaften entwickelte sich ein überaus sehenswertes und attraktives Basketballspiel, das mit 21:21 in seine erste Viertelpause ging.

    Angels Nördlingen in den Play-offs: Nach der Pause wird Halle ruppiger

    Naomi Davenport, die im ersten Spiel noch recht lust- und energielos gewirkt hatte, fasste sich ein ums andere Mal ein Herz und trug wertvolle Punkte bei, denn die Hallenserinnen ließen nicht locker und überzeugten vor allem mit ihren Schnellangriffen, für die die Angels oftmals einen Flügelschlag zu langsam waren. Vielleicht war es die erneut lange Anreise oder auch einfach das jetzt einsetzende Wurfpech, das dafür sorgte, dass Halle Oberwasser gewann und auf den letzten Metern vor der Halbzeitpause ein kleines Punktepolster kreieren konnte. Ihre hochgefährlichen Dreierschützinnen und flinken Guards nahmen ihr Team auf die Schultern und trugen sie zum 45:38 zur Halbzeitpause. 

    Offenbar wollte man den Zuschauerinnen und Zuschauern dieses schöne Offensivspiel nicht länger zugestehen, denn bei Wiederanpfiff merkte man den deutlichen Umschwung im Spielverlauf. Die Verteidigung wurde nun ruppiger und foullastiger, das Spiel insgesamt langsamer. Eine überragende Freiwurfquote von über 90 Prozent und ordentliche Quoten aus dem Zweierbereich halfen aber dabei, das Spiel möglichst ansehnlich zu halten. Lediglich die Ausbeute aus der Distanz ließ bei den Angels noch Luft nach oben und war wohl neben der Guard-zentrierten Spielweise der Nördlingerinnen der entscheidende Faktor, warum Halle den Punktevorsprung aufrechterhalten konnte. 

    Nördlingen-Coach Rozlapa muss am Ende auf die Tribüne

    Der Start ins letzte Viertel gelang Nördlingen überragend. Man schien Halle nahezu zu überrennen und legte einen 13:2-Zwischenspurt hin. Beasley und Davenport bedienten sich gegenseitig und schraubten den Zwischenstand sogar auf eine kleine Angels-Führung. Doch zwei schnelle Dreier von Cousseins-Smith und Robertson und der gute Lauf war dahin; dann noch ein, zwei klitzekleine Unaufmerksamkeiten und der alte Rückstand um die sieben Punkte war wieder hergestellt. Taylah Simmons, bis dahin unauffällige Punktesammlerin ihres Teams, knallte den Ball bei Ablauf der Shotclock wild Richtung Korb; das Brett schluckte den Aufprall und ließ sie nach Foul zum Vierpunktspiel an die Freiwurflinie treten. Auf der Gegenseite verpassten es die Schiedsrichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen, was Matiss Rozlapas Fass zum Überlaufen brachte. Zwei technische Fouls direkt nacheinander schickten den Angels-Coach auf die Tribüne und die Lions auf die Siegerstraße. 

    Am Ende halfen alle Diskussionen und auch überragende 30 Punkte von Erika Davenport nichts; mit einem 0:2 in der Serie musste Nördlingen die Heimreise antreten und darauf bauen, dass am Gründonnerstag endlich der notwendige Umschwung kommt und man die Serie durch eine breitere Punkteverteilung in ein viertes Spiel schicken kann. Ansonsten ist die doch eigentlich so gute Saison für Nördlingens Erstligabasketballerinnen schon vorbei.

    Eigner Angels Nördlingen: E. Davenport (30 Punkte), N. Davenport (10), Brochlitz (3), Viksne (4), Lehtoranta (5), Haslé-Lagemann (7), Bertholdt (1), Beasley (19), Kambach (0).

    Bei Halle fielen auf: Simmons (17), Warley (15), Pounds und Robertson (jeweils 13).

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