Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Basketball: Angels mühen sich zum Sieg beim Fehlerfestival in Göttingen

Basketball

Angels mühen sich zum Sieg beim Fehlerfestival in Göttingen

    • |
    Brandy Beasley (Bildmitte, Nummer 17) hielt mit 16 Punkten den Sieg in Göttingen für ihr Team fest.
    Brandy Beasley (Bildmitte, Nummer 17) hielt mit 16 Punkten den Sieg in Göttingen für ihr Team fest. Foto: Jochen Aumann (Archivbild)

    Statistiken können, je nach Betrachtungsweise, gleichzeitig schön und grausam sein. Sie sind, entgegen der landläufigen Meinung, durchaus vertrauenswürdig, zumindest beim Basketball. Statistisch gesehen war es der neunte Sieg im 17. Spiel der Eigner Angels, den man am Sonntagnachmittag beim Aufsteiger Medical Instinct Veilchen Göttingen eintüten konnte. Die Tabelle zeigt einen fünften Tabellenplatz der Angels. Damit stehen sie zwei Siege vor dem letzten Play-off-Platz, den Saarlouis auf Rang acht einnimmt. So viel zur positiven Sichtweise. Zieht man die Nördlinger Fan-Brille aus, bleiben Anzahl der Siege und Tabellenplatz unverändert, sie zeigt aber auch ein Fehlerfestival und eine teilweise unterirdische Wurfquote beider Mannschaften.

    Die Ausgangslage war klar: Göttingen musste punkten, um sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, Nördlingen benötigte einen Sieg, um Tabellenplatz Fünf zu behaupten und den Kontakt zum oberen Tabellenviertel nicht zu verlieren. Nach dem Überraschungssieg von Tabellennachbar Halle am Samstag gegen den Dritten aus Hannover eine unerwartete Notwendigkeit. Beide Teams schienen mit dem Druck nicht umgehen zu können, während des ganzen Spiels war das Wurfbild so unregelmäßig strukturiert wie ein Streuselkuchenbelag und die Fehlerquote so unübersehbar wie der 31 Meter hohe Göttinger Bismarckturm (38 Ballverluste aus 80 Angriffen insgesamt). Entsprechend gab es nur 22 Punkte im ersten Viertel, 13 bei Nördlingen, mit einer Wurfquote von 36 Prozent, neun bei Göttingen, mit einer 27-Prozent-Quote. Sechs Göttinger Punkte steuerte allein Nationalspielerin Jennifer Crowder bei. 

    Göttingen gegen Nördlingen ist nichts für Basketball-Feinschmecker

    Das zweite Viertel war weder optisch noch spielerisch erwähnenswert besser. Nördlingen tat viel dafür, die Veilchen im Spiel zu halten, diese hingegen konnten oder wollten die Geschenke nicht annehmen. Fehlwürfe und Fehlpässe waren auf beiden Seiten zuhauf, gute Angriffsaktionen waren rar. Lediglich eine physisch starke Verteidigungsleistung der Angels hielt den Vorsprung bis zur 16. Minute bei 19:13, Göttingen erzielte vier Minuten lang keinen Punkt. Allison Lewis gelang in der 19. Minute (!) der erste Feldkorb für die Gastgeberinnen im zweiten Viertel. Negativer Höhepunkt im Nördlinger Angriff war die Fünf-Sekunden-Zeitüberschreitung kurz vor Viertelende. Dieses Geschenk nutzte Crowder für einen Distanzwurf nahe der Mittellinie, bei dem sie unnötigerweise gefoult wurde. Mit drei Freiwürfen verkürzte sie sicher zum 28:22-Halbzeitstand aus Nördlinger Sicht. 

    Die Statistik der ersten 20 Minuten: 19 Nördlinger Angriffe rollten auf den Göttinger Korb zu, nur acht wurden erfolgreich abgeschlossen (42 Prozent). Aus acht Dreipunktwürfen fanden zwei ihr Ziel. Tapfer musste man als Fan der Niedersachsen sein: 18 Angriffe, fünf erfolgreich. Aus sieben Dreipunktversuchen rauschte nicht einer durch die Nördlinger Reuse. Kurz: Es war ein unansehnliches Spiel, dem sich die schlechte Tonqualität des Livestreams anpasste. 

    Beasley verhilft im letzten Viertel Nördlingen zum Sieg

    Auch das dritte Viertel begann wild. Turnovers auf beiden Seiten, ein technisches Foul gegen Nördlingens Coach Matiss Rozlapa, dazu der erste Dreier durch Yuko Maeda aufseiten des Aufsteigers. Die Niedersachsen waren in der 25. Minute auf einen Punkt dran: 35:36. Beasley und Viksne hielten die Führung zwar bei den Rieserinnen, doch es wurden weiterhin zu viele Einladungen Richtung der Veilchen verschickt, den Spielverlauf zu ihren Gunsten zu drehen. Das dritte Viertel holten sich die Gastgeberinnen und die Teams gingen mit einem 47:44 für Nördlingen in die letzten zehn Minuten. 

    Hier wurde es nicht wirklich besser. Positiv erwähnenswert: Brandy Beasley übernahm Verantwortung und buchte sieben ihrer 16 Punkte auf das Nördlinger Konto. Damit war sie Topscorerin ihres Teams und wurde nur von Göttingens Alison Lewis (17 Punkte) überholt. Ebenfalls positiv, dass die Rieserinnen trotz weiter zahlreich ausgesprochener Einladungen Richtung Göttingen, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen, sich letztendlich eines Besseren besannen und das Spiel nach Hause schaukelten. Bis auf das 2:0 am Anfang gelang Göttingen keine einzige Führung. Nach einigen knappen Niederlagen in dieser Saison war das Spielglück an diesem Tag aufseiten der Nördlinger Angels.

    Basketball: Göttingen gegen Angels Nördlingen in Zahlen

    Eigner Angels Nördlingen: Davenport (15), McCray (9), Brochlitz (10), Viksne (2), Lehtoranta (4), Haslé-Lagemann, Lisa Bertholdt (8, 1 Dreier), Brandy Beasley (16/2), Anna Löffler, Leonie Kambach (1). 

    Freiwürfe: 18/24 (75 Prozent), Wurfquote: 19/44 (48 Prozent), Dreierquote: 3/13 (23 Prozent), Rebounds: 37. 

    Bei den Veilchen waren am erfolgreichsten: Alison Lewis (17, 1 Dreier), J. Crowder (13/1), Yuka Maeda (7/1). 

    Freiwürfe: 24/32 (75 Prozent), Wurfquote: 14/36 (39 Prozent), Dreierquote: 3/19 (16 Prozent), Rebounds: 34. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden