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Basketball: Angels Nördlingen erarbeiten sich zweites Play-off-Heimspiel

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Angels Nördlingen erarbeiten sich zweites Play-off-Heimspiel

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    Steuerte 14 Punkte zum Sieg der Eigner Angels Nördlingen bei: Nicole Brochlitz.
    Steuerte 14 Punkte zum Sieg der Eigner Angels Nördlingen bei: Nicole Brochlitz. Foto: Jochen Aumann

    Sieg oder Saisonende, das war die Frage vor dem dritten Spiel der Eigner Angels Nördlingen gegen die Gisa Lions Halle im Play-off-Viertelfinale. Die Rieser Bundesliga-Basketballerinnen lagen nach zwei Niederlagen in Halle schon 0:2 zurück, mussten am Donnerstagabend vor eigenem Publikum also unbedingt gewinnen, um nicht auszuscheiden. Diese Aufgabe lösten sie, indem sie cleverer agierten als in den Begegnungen zuvor und auch taktisch besser eingestellt waren. Der 76:64-Sieg vor circa 500 Zuschauerinnen und Zuschauern beschert den Angels ein weiteres Heimspiel am kommenden Samstag, 30. März, um 18.30 Uhr.

    Erika Davenport, Brandy Beasley, Lisa Bertholdt, Mariam Hasle-Lagemann und Nicole Brochlitz war wieder Coach Matiss Rozlapas bewährte Startaufstellung, und die legte ordentlich los. Das erste Viertel war enorm temporeich, beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch – mit Vorteil Nördlingen. Nach vier gespielten Minuten lagen die Rieserinnen 10:7 vorne. Die spielbestimmende Frau auf dem Feld war wie so oft Nördlingens Erika Davenport, die elf Punkte allein im ersten Durchgang beisteuerte. Hasle-Lagemann und nach Einwechslung auch Roosa Lehtoranta bestätigten ihre gute Form. Mit der Verteidigung seiner Mannschaft war Coach Rozlapa aber nicht zufrieden und schrie das seinen Spielerinnen auch unüberhörbar zu, trotzdem sah er das beste Viertel der Angels in dieser Partie. 24:15 hieß es für Nördlingen nach den ersten zehn Minuten.

    Angels Nördlingen in den Play-offs: Halle wird im zweiten Viertel stärker

    So gut ging es aber nicht weiter, denn im zweiten Durchgang tat sich das Nördlinger Team zunächst deutlich schwerer damit, zu punkten. Ausgerechnet Leonie Kambach, in dieser Saison meist nicht die erste Wahl ihres Trainers, brach den Bann mit einem Dreipunktwurf, gefolgt von zwei Punkten von Beasley, was den Coach der Gisa Lions, Timur Topal, zu einer Auszeit greifen ließ. 31:19 stand es da für die Eigner Angels. Das sehr hohe Tempo des Startviertels war jetzt raus, und Halle ließ den Vorsprung des Heimteams in der Folge Stück für Stück schmelzen. Die Verteidigung der Angels war löchrig in dieser Phase, während vorne die Würfe nicht fielen. Nach einem Dreier von Taylor Robertson waren die Gäste auf zwei Punkte herangerückt (39:37), aber dank zweier Brochlitz-Punkte und eines wichtigen Dreiers von Kapitänin Lisa Bertholdt ging es mit einem deutlich freundlicheren 44:38 in die Pause.

    Naomi Davenport zeigt es an: Sieg für Nördlingen in Spiel drei der DBBL-Play-offs.
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    Der 76:64-Heimspielsieg der Nördlingerinnen gegen Halle bringt den Angels ein viertes Spiel. Wir haben die besten Bilder des Play-off-Spiels.

    In dieser wurden die Zuschauer bestens durch eine Halbzeit-Show der Turnerinnen des TSV Nördlingen unterhalten, bevor es spannend weiterging. Die Angels mussten jetzt wieder besser verteidigen und die Spielkontrolle zurückgewinnen, was mehr oder weniger gelang. Die Defense stand nun besser, doch nach vorne stellten sich die Nördlingerinnen mit Abstimmungsfehlern immer wieder selbst ein Bein. Eine wichtige Stärke des Heimteams an diesem Abend waren die Rebounds, die jetzt fast nur bei einer der beiden Davenports, Beasley oder Lehtoranta landeten. Außerdem saßen jetzt die Dreier, wodurch die Angels schnell auf zehn Punkte davonzogen (49:39) und Halle wieder zur Auszeit zwangen. Die brach den Spielfluss des Rozlapa-Teams aber nicht, Nördlingen blieb besser. Halle gelang offensiv hingegen nichts, Lehtoranta versenkte den nächsten Dreier, wieder Auszeit Halle (54:39). Die Partie wurde jetzt ruppiger, die Stimmung heizte sich auf. 60:51 für Nördlingen hieß es vor dem letzten Durchgang.

    Angels spielen in hitziger Schlussphase cleverer als die Gisa Lions

    Es galt, nicht nachzulassen, und es sah auch ganz danach aus, dass die Angels sich diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen lassen würden. Ein Endspurt der Gäste war jedenfalls nicht in Sicht. Das lag auch daran, dass die Lions aus den Möglichkeiten, die die Angels ihnen boten, nichts machten. Naomi Davenport blieb weiter eine Bank unter dem eigenen Brett, am Ende des Spiels standen bei ihr zwölf Defensivrebounds auf dem Zettel, 13 insgesamt. Damit hatte sie sogar zwei mehr als die Spielerin der Partie, Erika Davenport, die mit 19 Punkten auch ein double-double (zweistellige Punktzahl, zweistellige Rebounds) erreichte. In der hitzigen Schlussphase foulten die entnervten Gäste immer mehr, die Angels blieben cool und spielten die Shotclock herunter. Mit starker Anfeuerung der Hermann-Keßler-Halle überstanden die Angels das letzte Viertel, gewannen 76:64 und zwangen den Lions ein viertes Spiel in der Best-of-Five-Serie auf.

    Lisa Bertholdt zeigte sich nach Spielende zufrieden: „Wir haben unseren Job heute erledigt, wir wussten: Es ist ‚do or die‘. Jetzt schauen wir auf das nächste Spiel am Samstag.“ Das Team habe im Vergleich zu den vorherigen Begegnungen mit Halle die Verteidigung etwas angepasst, insbesondere bei gegnerischem Pick-and-roll-Spiel (eine typische Situation, bei der eine nicht-ballführende Angreiferin den Laufweg der Verteidigerin blockiert, die der ballführenden Spielerin zugeteilt ist, damit Letztere Platz zum Werfen hat). Angesprochen auf die Nebengeräusche, die die Sorgen des Vereins um die Zukunft in der DBBL erzeugen, blieb Bertholdt ganz Profi: Die Mannschaft wolle sich auf die wichtigen Play-off-Spiele konzentrieren. „Wir versuchen die wirtschaftliche Situation auszublenden, aber wir hören es natürlich im Hintergrund“, so die Kapitänin. Das vierte Spiel der Viertelfinalserie findet am Karsamstag, 30. März, um 18.30 Uhr statt, nochmals in der Hermann-Keßler-Halle in Nördlingen.

    Eigner Angels Nördlingen: E. Davenport (19, 11 Rebounds), N. Davenport (9, 13 Rebounds), Brochlitz (14), Viksne (0), Lehtoranta (16), Hasle-Lagemann (2), Bertholdt (3), Beasley, (10), Löffler (0), Kambach (3).

    Bei den Gisa Lions fielen auf: Schinkel (15), Warley (14), Robertson (12)

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