Das Ganze erinnert an den Hollywood-Familienfilm „Wir kaufen einen Zoo“: Wer derzeit von einem Neustart in ein mutmaßlich idyllisches Leben träumt, Tiere und beglückte Kinder liebt, sollte ein ungewöhnliches Angebot aus Dänemark in Erwägung ziehen.
Ein Zoo in der Nähe der Hauptstadt
Im dortigen Jütland steht der Munkholm-Zoo zum Verkauf. Er liegt unweit vom 572-Seelen-Dorf Balle nordöstlich von Kopenhagen. Im Kaufpreis von 4,5 Millionen Kronen (605.000 Euro) sind neben dem Zoo mit einer Fläche von 21.000 Quadratmetern, ein Besuchercafé, ein Spielplatz und ein geräumiges, 250 Quadratmeter großes Wohnhaus enthalten.
Über 80 unterschiedliche Tierarten, insgesamt 400 Exemplare, leben dort. Dazu zählen etwa Lamas, Kängurus, Äffchen, Schlangen und Hängebauchschweine. Der Zoo zieht vor allem Kinder an. Denn sie können die Tiere aus nächster Nähe bestaunen und streicheln. Rund 35.000 Besucher kommen im Jahr.
Den Tierpark gibt es schon seit 25 Jahren. Er ist das Lebenswerk des 62-jährigen Benny Munkholm und seiner Frau Annelise. „Ich liebe diesen Ort und werde ihn mit Tränen in den Augen verlassen“, sagt der Zoodirektor Munkholm. Das Paar hatte ursprünglich einen Bauernhof, den es dann schrittweise zum Kindertierpark umbaute.
Die Zoobesitzer wünschen sich mehr Freizeit
Doch dann bekam Benny Munkholm Krebs. „Ich bin gut über die Erkrankung hinweggekommen“, sagt er. „Aber so was setzt das Leben in eine gewisse Perspektive. Man ist nicht unsterblich.“ Er und seine Frau wollen sich etwas mehr Freizeit gönnen und auch mal verreisen. Mit einem ganzen Zoo sei das schwierig. Die neuen Eigentümer könnten auch die jungen Tierpfleger übernehmen, die während ihrer dreijährigen Ausbildung im Zoo als Praktikanten mit anpacken.
„Einen Tierpark hatten wir noch nie im Angebot“, sagt der Makler Bech Sörensen. Für ihn ist das Angebot ein gutes Geschäft. Man bekomme schließlich einen ganzen Zoo für den Preis einer mittleren Stadtwohnung. Ein paar Interessenten hätten sich schon gemeldet. „Die Munkholms wollen aber ihr Lebenswerk in Ruhe übergeben“, sagt Sörensen – und hat eine gut gemeinte Warnung für die neuen Besitzer. Denn das Zooleben sei nicht nur romantisch: „Das ist ein Lebensstil, den man da kauft. Die Tiere müssen das ganze Jahr über versorgt werden.“ Es sei ein bisschen so wie die Arbeit eines Landwirts. Aber auch die sehen ja gerade verträumte Städter als romantisches Idyll.