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AIDS: Umfrage zeigt: Ärzte sind unzureichend auf Aids-Beratung vorbereitet

AIDS

Umfrage zeigt: Ärzte sind unzureichend auf Aids-Beratung vorbereitet

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    Eine Arzthelferin nimmt in einer AIDS-Beratungsstelle einem Patienten Blut ab.
    Eine Arzthelferin nimmt in einer AIDS-Beratungsstelle einem Patienten Blut ab. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    HIV und Aids weltweit: Zahlen und Fakten

    Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS.

    Regionen: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-Patienten. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

    Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara - der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten Patienten antivirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-Patienten Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.

    Geschlecht: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.

    Alter: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an - 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

    Einer Umfrage der Privaten Krankenversicherung (PKV) zufolge fühlen sich Ärzte nur unzureichend für den Umgang mit HIV-infizierten Patienten ausgebildet. Nur 30 Prozent sehen sich in der Lage, kompetent beim Thema HIV/Aids und weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) beraten zu können. 14 Prozent der Befragten bekannten demnach sogar, dass sie Angst davor hätten, sich im Berufsalltag mit HIV zu infizieren. 

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Wir zeigen Ihnen die zehn gefährlichsten Infektionskrankheiten.

    PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach mahnte: "Dies zeigt, wie wichtig es ist, Ärztinnen und Ärzte im Umgang mit HIV-Patienten zu schulen." Er verwies dabei auf fachspezifische Fortbildungen zu dem Thema durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Deutsche AIDS-Hilfe.

    Für Ärzte gehört AIDS zum Berufsalltag

    Wie die Umfrage unter über 500 Medizinern zeigt, gehört jedoch die Betreuung solcher Patienten angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit HIV in Deutschland für einen Großteil der Ärzte mehr und mehr zum Berufsalltag. 62 Prozent behandeln nach eigenen Angaben regelmäßig HIV-infizierte Patienten.  Folgerichtig wünschen sich etwa 60 Prozent der befragten Ärzte nach dieser Umfrage eine fachspezifische Fortbildung zu diesen Themen.

    In Deutschland infizieren sich laut PKV jährlich 3000 Menschen neu mit HIV. Das Robert-Koch-Institut geht von derzeit insgesamt rund 78 000 HIV-Infizierten aus. dpa

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