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Ägypten: Mindestens 20 Tote bei Zugunglück in Kairo - Minister tritt zurück

Ägypten

Mindestens 20 Tote bei Zugunglück in Kairo - Minister tritt zurück

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    Bei einem schweren Zugunglück in Kairo sind mindestens 20 Menschen gestorben.
    Bei einem schweren Zugunglück in Kairo sind mindestens 20 Menschen gestorben. Foto: Stringer, dpa

    Bei einem schweren Zugunglück am Hauptbahnhof von Kairo sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Das teilten die ägyptischen Behörden mit. Weitere 45 Menschen seien verletzt worden, sagte Gesundheitsministerin Hala Said am Mittwoch. Wie es aus dem Büro der Staatsanwaltschaft hieß, war eine Lokomotive mit hohem Tempo gegen einen Betonblock am Ende der Gleise gefahren. 

    Zug kracht in Hauptbahnhof Kairo: Mindestens 20 Tote und 45 Verletzte

    Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen das Unglück am Ramses-Bahnhof in der Kairoer Innenstadt zeigen. Auf dem Video, das im Internet verbreitet wurde, war zu sehen, wie eine Lokomotive gegen 9.30 Uhr Ortszeit gegen einen Prellbock am Ende der Gleise kracht. Einige Menschen auf dem angrenzenden Bahngleis sprangen noch zur Seite. Dann füllte eine Explosion den Bildschirm. 

    Die Polizei ließ den zentral gelegenen Bahnhof zunächst räumen. Fotos vom Unglücksort zeigten eine ausgebrannte Lokomotive und Waggons, die offensichtlich aus den Schienen gesprungen waren. 

    Auf Bildern und Videos, die unmittelbar nach dem Zwischenfall im Internet geteilt wurden, ist zudem eine große schwarze Rauchwolke über dem Bahnhof zu sehen. Auf den Bahnsteigen und Gleisen lagen demnach mehrere verkohlte Menschen. Außerdem ist zu sehen, wie es an mehreren Stellen im Bahnhof brannte und Menschen versuchten, brennenden Opfern mit Decken zu helfen. 

    Ägyptens Verkehrsminister Hischam Arafat tritt nach dem Zugunglück zurück

    Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli besuchte den Bahnhof unmittelbar nach der Tragödie. "Wir werden keine Nachlässigkeit dulden", teilte Madbuli mit. Der Generalstaatsanwalt übernahm die Ermittlungen.

    Noch am Nachmittag trat Verkehrsminister Hischam Arafat zurück. Der Ministerpräsident habe dessen Rücktrittsgesuch angenommen, teilte das Kabinett mit.  

    In den vergangenen Jahren war es zu mehreren schweren Zugunglücken in Ägypten gekommen. Viele Kritiker bemängeln den schlechten Zustand von Zügen und Gleisanlagen, sowie die Ausbildung der Zugführer. Nach Angaben der ägyptischen Statistikagentur ist die Zahl der Unfälle mit Zügen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2017 habe es demnach fast 1800 Unfälle gegeben. Allerdings benennt die Statistikagentur nicht die Art der Zwischenfälle. 

    Im Juli vergangenen Jahres wurden 55 Menschen verletzt, als ein Zug südlich der Hauptstadt Kairo entgleiste. Im Februar starben mehr als zehn Menschen beim Zusammenstoß zweier Züge in der südägyptischen Provinz Al-Buhaira. Im August 2017 starben mehr als 40 Menschen bei einem Zusammenstoß in Alexandria. (dpa)

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