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Balearen: An sechs Stränden auf Mallorca herrscht jetzt Rauchverbot

Balearen

An sechs Stränden auf Mallorca herrscht jetzt Rauchverbot

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    An sechs Stränden auf Mallorca sind Raucher unerwünscht.
    An sechs Stränden auf Mallorca sind Raucher unerwünscht. Foto: Carsten Rehder, dpa

    „Strände ohne Rauch sind gesunde Strände“, steht auf der großen Infotafel an Palmas Playa Cala Estància, die im touristischen Stadtteil Can Pastilla liegt. Mitte Juni wurde die Badebucht, nördlich der berühmten Partymeile Playa de Palma, zu Mallorcas erstem rauchfreiem Strand erklärt. Ein Beispiel, das schnell Schule machte.

    Inzwischen haben andere Urlaubsorte auf der Ferieninsel nachgezogen. An sechs Stränden auf Mallorca gilt nun bereits ein Rauchverbot: Cala Estància in Palma, Cala Deià an der Nordwestküste der Insel, Playa Colònia de Sant Pere und Cala San Juan im Norden Mallorcas sowie die Calas Millor und Anguila an der Ostküste. Und es dürften bald noch mehr werden. Weitere Ferienhochburgen wollen ihren Strandbesuchern ebenfalls eine gesündere Umgebung anbieten.

    „Unser Ziel ist, die Anzahl der rauchfreien Orte in unserer Region zu vergrößern“, sagte die Gesundheitsministerin der Balearischen Inseln, Patricia Gómez. „Wir wollen, dass den Menschen die Notwendigkeit bewusst wird, schädliche Gewohnheiten aufzugeben und einen gesunden Lebensstil zu führen.“

    Auf den Nachbarinseln Ibiza und Menorca gibt's ebenfalls rauchfreie Strände

    Zudem ziehen die Nachbarinseln Ibiza und Menorca nach. Auf Ibiza sind Zigaretten an zwei Stränden unerwünscht, und zwar an der Playa de Santa Eulalia del Río und an der Playa de Talamanca. Auf Menorca gilt das für die Cala de Binissafúller.

    Bußgelder soll es bei Zuwiderhandlungen aber zunächst nicht geben. „Die Idee ist, die Bevölkerung zu sensibilisieren, an die Verantwortung und den Respekt zu appellieren und keine Strafen zu verhängen“, sagte Gesundheitsministerin Gómez. Zudem setzen die Behörden auf den sozialen Druck durch andere Badegäste, welche die Raucher auf das Verbot hinweisen.

    Das balearische Umweltministerium erinnerte derweil daran, dass die unzähligen Zigarettenkippen, ähnlich wie der Plastikmüll, ein großes Schadstoffproblem an den Inselstränden darstellen. „Ein Zigarettenstummel reicht aus, um acht Liter Wasser zu kontaminieren“, heißt es aus ihrem Ministerium. Zudem verseuchten Asche und Zigarettenfilter die Strände mit Schadstoffen wie Teer, Blei, Quecksilber, Ammoniak, Nikotin und Arsen. Die Experten des Ministeriums wiesen zudem darauf hin, dass schon in den Mägen von verendeten Schildkröten und Vögeln Zigarettenstummel gefunden worden seien.

    Ein generelles Rauchverbot an Mallorcas Stränden ist nicht geplant

    Die progressive Inselregierung will für ihre Kampagne der rauchfreien Strände möglichst viele Urlaubsorte gewinnen – zunächst auf freiwilliger Basis, ein generelles Rauchverbot an den Playas ist derzeit nicht geplant. Die Politiker sehen sich durch Umfragen bestätigt, nach denen die große Mehrheit der Badegäste Strände ohne Qualm wünscht.

    Dies scheint nicht nur auf Mallorca so zu sein. In ganz Spanien gibt es immer mehr Rauchverbote an den Stränden, etwa auf den Kanarischen Inseln, an der Costa del Sol oder an der Costa Brava, vor allem aber an der Atlantikküste in Galicien. Noch betrifft dies weniger als zehn Prozent der mehr als 2000 Strände im Land, doch das könnte sich in Zukunft ändern.

    Nicht allen scheint dies zu gefallen. Nach der Ausweitung der qualmfreien Strandzonen auf Mallorca beschwerten sich einige Raucher auf der Facebook-Seite der deutschsprachigenMallorca Zeitung über die „Gängelei“. Ein deutscher Urlauber schrieb: „Wenn das so weitergeht, ist Mallorca für uns bald tabu.“

    Die Nichtraucher begrüßten derweil die Verbote: „Keine Kippen mehr unter meinen Füßen, im Kindermund und in der Natur, und ich muss keinen Passivrauch mehr einatmen“, jubelte eine Leserin. Eine weitere Facebook-Nutzerin pflichtete ihr bei: „Das finde ich gut! Es gab in den letzten Jahren mehr Zigarettenkippen im Sand als Muscheln.“

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