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Flaschenmütter erzählen: „Arbeiten und stillen hätte meine Kinder gestresst“

Flaschenmütter erzählen

„Arbeiten und stillen hätte meine Kinder gestresst“

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    Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht stillen werde. Ich habe meine Kinder mit Ende 30, Anfang 40 bekommen, danach habe ich gleich wieder Vollzeit gearbeitet und meine Kinder mit ins Büro genommen. Mir war es wichtig, dass ich an Besprechungen teilnehmen kann, ohne dass ich abpumpen muss, meine Bluse nass wird oder die Gesprächspartner ständig warten müssen. Außerdem dachte ich mir, dass die Arbeit und das Stillen eine Doppelbelastung gewesen wären, die auch für meine Kinder Stress bedeutet hätten.

    Ich habe in Kauf genommen, dass sie vielleicht nicht die beste Nahrung bekommen, aber dafür Ruhe

    Meine Kinder schliefen schnell durch und waren immer bei mir. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen an Innigkeit gemangelt hätte. Meine Familie stand hinter mir. Da ich keine Kindergruppen besuchte, habe ich auch keine Erfahrungen mit den Reaktionen anderer Mütter gemacht, wohl aber gehört, dass das Thema in diesen Kreisen nicht immer fair und sachlich diskutiert wird.

    Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass Muttermilch das Beste für ein Kind ist, habe aber in Kauf genommen, dass meine Kinder vielleicht nicht die beste Nahrung bekommen, aber dafür Ruhe. An meiner Entscheidung gab es nichts zu rütteln, ich war ja auch eine relativ alte Mutter. Ich kann mir aber vorstellen, dass junge Mütter sich schwer tun, standhaft zu bleiben, wenn ihr Umfeld auf sie einredet. (lea)

    Dieser Text ist ein Teil unseres Wochenend-Journal-Schwerpunktes "Kampfzone Mutterbrust" zum Thema Nicht-Stillen. Mehr als 50 Frauen aus der Region haben sich daran beteiligt und ihre Geschichten erzählt. Die weiteren Gesprächsprotokolle finden Sie unter

    Kampfzone Mutterbrust: Harter Streit um die Milch fürs Baby 

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