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Hochwasser: Bekennerschreiben: Chaoten wollen Deiche einreißen

Hochwasser

Bekennerschreiben: Chaoten wollen Deiche einreißen

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    In Wittenberge beispielsweise, sickerte am Sonntag bereits Elbwasser durch einen Deich in der Altstadt. Chaoten drohen mancherorts Deiche  einreißen.
    In Wittenberge beispielsweise, sickerte am Sonntag bereits Elbwasser durch einen Deich in der Altstadt. Chaoten drohen mancherorts Deiche einreißen. Foto: Bodo Marks (dpa)

    Im Kampf gegen die Fluten haben Unbekannte angekündigt, mehrere Deiche in Hochwassergebieten einreißen zu wollen. Die Gruppe, die sich "Germanophobe Flut-Brigade" nennt, nehmen in einem Bekennerschreiben unter anderem Bezug auf Deiche in Sachsen-Anhalt. Sie wollen "Deutschland unter den Wassermassen leiden lassen". Die Behörden nehmen die Drohungen sehr ernst und leiteten erste Maßnahmen ein.

    Anonyme "Flut-Brigade"

    So überwacht die Polizei in den von Fluten betroffenen Gebieten verstärkt den Luftraum. Ein Polizeisprecher in Sachsen-Anhalt sagte Medienberichten zufolge, dass die Einsatzkräfte und Stäbe angewiesen wurden, an Deichen "besondere Vorkommnisse zu melden". Denn die anonyme "Flut-Brigade" will die "Deiche so weit beschädigen, dass das Wasser endlich wieder die Städte fluten kann".

    Chronologie: Rekord-Hochwasser in Deutschland

    Juni 2013 - Dauerregen verursacht Überschwemmungen in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Mehrere Menschen sterben. Die Pegel waren von der Donau bis an die Elbe so hoch wie seit 500 Jahren nicht mehr.

    Januar 2011 - Im nördlichen Abschnitt der Elbe erreicht das Hochwasser vielerorts Rekordhöhen. Doch die Deiche halten.

    August 2010 - Extreme Regenfälle führen im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen.

    März/April 2006 - Wegen des Elbehochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe.

    August 2005 - Das von Italien kommende Tief «Norbert» führt zu heftigen Regenfällen im Süden Bayerns, in Österreich und der Schweiz. In mehreren besonders vom Hochwasser betroffenen Landkreisen und Städten in Bayern wird Katastrophenalarm ausgelöst.

    August 2002 - Nach sintflutartigen Regenfällen rollt eine verheerende Elbeflutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Jahrhunderthochwasser einen Rekordhöchststand.

    Mai 1999 - Hochwasser setzt an Pfingsten Augsburg, aber auch Teile des Allgäus und anderer Städte in Schwaben unter Wasser. Der Schaden liegt im dreistelligen Millionenbereich.

    Juli 1997 - Nach starken Regenfällen hält das Jahrhunderthochwasser der Oder die Menschen in Brandenburg, Tschechien und Polen in Atem und verursacht Schäden in Milliardenhöhe.

    In ihrem Pamphlet schreiben sie weiter: "Wir wollen Deutschland in den Rücken fallen" und  zum Beispiel „Magdeburg endlich das geben, was unsere Freunde aus England leider nicht beendet haben“. Offenbar eine Anspielung auf die Zerstörung der Stadt durch englische Bomben im Jahr 1945.

    Wurden die Drohungen bereits in die Tat umgesetzt?

    Möglicherweise hat die Gruppe ihre Drohungen teilweise bereits wahr gemacht.​ So gaben die Chaoten an, bereits in den Gemeinden Susigke, Großtreben-Zwethau, Elebenau in Sachsen-Anhalt Dämme beschädigt zu haben. Die Sprecherin des Innenministeriums Sachsen-Anhalts, Anke Reppin, sagte: "An jedem Damm patrouillieren jetzt rund um die Uhr so genannte Deichwachen", so Reppin. Diese sollen verdächtige Beobachtungen sofort melden.​ Auch Wärmebildkameras sind im Einsatz.

    Unterdessen wandern die Fluten der Elbe unaufhaltsam weiter. Unter den Wassermassen leidet derzeit vor allem Sachsen-Anhalt. Ein Deich ist bereits gebrochen. Auch Norddeutschland bereitet sich auf das Schlimmste vor. AZ

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