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Frankreich: Betrugswächter ermitteln: Nutella-Rabattaktion in Frankreich hat Folgen

Frankreich

Betrugswächter ermitteln: Nutella-Rabattaktion in Frankreich hat Folgen

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    Eine französische Supermarktkette verkaufte 950 Gramm Nutella für 1,41 Euro.
    Eine französische Supermarktkette verkaufte 950 Gramm Nutella für 1,41 Euro. Foto: Marcus Brandt, dpa (Symbolbild)

    Eine spektakuläre Rabattaktion auf Nutella hat in Frankreich die Betrugswächter auf den Plan gerufen: Wegen des Preisnachlasses von 70 Prozent kündigte die zuständige Abteilung des Wirtschaftsministeriums am Montagabend in Paris Ermittlungen gegen die Supermarktkette Intermarché an. Sie hatte das 950-Gramm-Glas der Nuss-Nougat-Creme für 1,41 Euro verkauft. Dies führte in vielen Läden zu tumultartigen Szenen, die Bilder verbreiteten sich im Internet.

    Die Anti-Betrugsbehörde DGCCRF teilte mit, sie wolle "die Rabattaktion genau untersuchen". Der Nutella-Hersteller Ferrero hatte die Entscheidung von Intermarché scharf kritisiert. Sie habe "Verwirrung und Enttäuschung bei den Verbrauchern" ausgelöst.

    Wilde Szenen nach Nutella-Rabattaktion

    Wilde Szenen und lange Schlangen waren vor den Märkten noch vor Ladenöffnung zu sehen: "Es war ein richtiger Aufstand", sagte eine Angestellte eines Supermarktes in Forbach in Lothringen. "Die Leute sind übereinander hergefallen und haben alles umgestoßen, wir waren kurz davor, die Polizei zu rufen." Ein Angestellter von Intermarché im elsässischen Haguenau sagte, er habe sich gefühlt wie am ersten Tag des Schlussverkaufs.

    Aus anderen Städten des Landes wurden ähnliche Szenen berichtet, in den sozialen Netzwerken teilten Nutzer Videos, auf denen sich Kunden auf die Nutellagläser stürzten. In einem Markt in Revigny-sur-Ornain war der gesamte Vorrat rasch vergriffen. Nutella von dem italienischen Hersteller Ferrero gehört zu den beliebtesten Brotaufstrichen.

    Nach Nutella-Rabattaktion: Regierung stellt neues Gesetz vor

    Künftig sollen solche Rabattaktionen nicht mehr so leicht möglich sein. Die französische Regierung stellt am Mittwoch ein Gesetz vor, nach dem große Supermärkte ihre Produkte mindestens zehn Prozent über Einkaufspreis verkaufen müssen. Damit sollen unfaire Praktiken verhindert werden. Intermarché kündigte unterdessen neue Preisnachlässe an - unter dem Motto "Die vier billigsten Wochen in Frankreich". (afp/AZ)

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