Das Model Gina-Lisa Lohfink hat bei einem der ersten Auftritte nach der Verurteilung wegen falscher Verdächtigung in Wiesbaden bei einer Kunst-Performance mitgewirkt. Lohfink hielt am Montagabend bei der "Beerdigung der Privatsphäre" die Trauerrede.
"Du warst nicht immer da, aber das war okay", sagte sie in der der St. Augustine's Church. "Die letzten Monate, liebe Privatsphäre, habe ich dich vermisst." Sie habe sich nach den Tagen gesehnt, an denen sie von niemandem erkannt worden sei.
Mit Sonnenbrille und schwarzem Hut lief die 29-Jährige nach dem Trauergottesdienst hinter einem Sarg zur "Beisetzung" am Wiesbadener Staatstheater. Lohfink stammt aus dem hessischen Seligenstadt.
Biennale in Wiesbaden: Gina-Lisa Lohfink bei Gottesdienst für die Privatsphäre
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hatte sie vor einer Woche zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Lohfink habe zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt und wissentlich gelogen.
Seit dem Beginn der "Wiesbaden Biennale" am 25. August inszeniert der Niederländer Dries Verhoven jeden Tag eine Beerdigung. Unter anderem wurden schon die "multikulturelle Gesellschaft" und das "deutsche Schuldgefühl" zu Grabe getragen. Zum Gottesdienst für die Privatsphäre waren mehr als 100 Besucher in der Kirche. AZ/dpa