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Somalia: Blutiger Terroranschlag mit vielen Toten erschüttert Somalia

Somalia

Blutiger Terroranschlag mit vielen Toten erschüttert Somalia

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    Somalier suchen nach dem Selbmordanschlag in Mogadischu nach Überlebenden.
    Somalier suchen nach dem Selbmordanschlag in Mogadischu nach Überlebenden. Foto: Farah Abdi Warsameh, dpa

    Somalias Hauptstadt Mogadischu ist von einem der verheerendsten Bombenanschläge in der Geschichte des Landes getroffen worden: Dutzende Menschen starben am Samstag bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens vor einem Hotel in einem belebten Viertel der Hauptstadt. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed machte aber die radikalislamische Shebab-Miliz verantwortlich. Er ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

    Die genaue Opferzahl ist noch nicht bekannt

    Der Lastwagen explodierte am Samstagnachmittag vor einem Hotel unmittelbar an einer stark befahrenen Kreuzung des beliebten Geschäftsviertels Hodan. Durch die Wucht der Explosion wurden mehrere Gebäude zerstört oder schwer beschädigt, darunter die diplomatische Vertretung von Katar.

    Der Anschlag hatte so schwerwiegende Folgen, dass auch einen Tag danach die genaue Zahl der Opfer nicht feststand. Der somalische Sicherheitsvertreter Abdukadir Muktar sprach von hunderten Toten und Verletzten; der Leiter des Sanitätsdienstes, Abdukadir Hadschi Aden, berichtete von "mehr als hundert Toten und mehreren hundert Verletzten". "Alle Krankenhäuser sind voll mit Opfern der Explosion, das ist eine beispiellose Tragödie", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei teilte am Sonntag mit, es habe mindestens 137 Tote und 300 Verletzte gegeben.

    Die Deutsche-Presse-Agentur berichtet am Sonntagnachmittag von mindestens 231 Toten und bezieht sich dabei auf die Vertreter mehrerer Krankenhäuser und der Polizei.

    In Hodan befinden sich zahlreiche Hotels, Restaurants und Geschäfte. Das Hotel Safari, vor dem der Lastwagen explodierte, ist bei Somaliern sehr beliebt, Regierungsvertreter sind dort aber nur selten anzutreffen. Zielscheibe von Anschlägen der Shebab-Miliz sind jedoch eher Hotels, in denen Regierungsmitarbeiter verkehren.

    Verantwortung der Shebab-Miliz für den Anschlag ist noch unklar

    Dennoch machte Präsident Mohamed die Shebab für den Anschlag verantwortlich. Zielscheibe des "schrecklichen Angriffs der Shebab" seien unschuldige Zivilisten und nicht Regierungsvertreter gewesen, sagte er in einer Fernsehansprache.

    Die Tat verdeutliche die Grausamkeit ihrer Urheber, die "ohne jedes Mitleid" und ohne einen Unterschied zu machen unschuldige Menschen töteten. Am Sonntag besuchte der Präsident eines der Krankenhäuser, in dem mehr als 200 Verletzte behandelt wurden.

    Die mit dem Terrornetzwerk Al Kaida verbündete Shebab-Miliz kämpft in dem Land am Horn von Afrika seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats und hat sich den Sturz der von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Regierung zum Ziel gesetzt.

    Truppen der Afrikanischen Union (AU) hatten die Miliz 2011 aus Mogadischu vertrieben. Die bewaffneten Rebellen sind aber weiterhin im Land Afrika aktiv. Neben Angriffen auf somalische oder ausländische Militärstützpunkte verüben sie immer wieder auch Anschläge in Mogadischu. afp/dpa

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